Signale

Der Aktienmarkt simuliert den Anlegern gerade ein Umfeld, in der Kurse scheinbar nie wieder fallen werden. Egal wie hoch der DAX steht oder wie teuer Aktien sein mögen, die Preise steigen weiter. Diese Irrationalität der Kursbewegungen führt zu einer Übertreibung an den Märkten. Im Endstadium einer Rallye glauben Anleger, die Börse verstanden zu haben. Sie wollen dann mit mehr Risiko und mehr Geld höhere Profite erzielen. Diese Erwartungshaltung entspricht einem Wunschdenken.

Obwohl die Börse ein riskantes Umfeld ist, streben immer mehr Privatanleger auf das Börsenparkett. Im letzten Jahr haben sich die Robinhood Anleger hervorgetan. Das ist die junge Generation Marktteilnehmer, die am Smartphone ganz einfach Aktien kaufen und verkaufen (mehr erfahren). Ganz ohne Märkte zu kennen, manche kennen nicht einmal die Unternehmen, in die sie investieren. Sie machen einfach, was die Masse macht. Das führt zu einem Herdenverhalten, womit scheinbar spielend einfach Gewinne erzielt werden können. Das wiederum führt Kollegen, Nachbarn und Familienmitglieder dazu, ebenfalls mitzumachen. Die Illusion des schnellen Reichtums greift um sich.

DAX, Tageschart, Stand 13.873 Punkte

Plötzlich wollen Menschen Aktien kaufen, die zuvor einen Bogen um die Börse gemacht haben. Sie setzen ihr Erspartes ein, um am Aktienmarkt mitspielen zu können. Andere lassen sich einen Kredit geben, um den Hebeleffekt zu erhöhen (Anleger macht 40 % mit seinem Einsatz und denkt sich: hätte ich mehr Geld einsetzen könnte, dann wäre mein Profit noch größer gewesen). Also erhöhen manche Mutige den Einsatz. Damit steigt natürlich auch das Verlustrisiko, aber das wollen die Anleger derzeit nicht hören. Von möglichen Kursrückgängen auch nicht.

Am deutschen Aktienmarkt ging es in der letzen Woche nur zaghaft abwärts. Das liegt vor allem an dem Ausbleiben von schlechten Nachrichten. Der Markt muss bisher nichts Negatives verdauen und im Zweifel geht der Herdentrieb einfach weiter. Wenn die Kurse sinken, dann beeilen sich besonders Privatanleger Aktien zu erwerben. Das führt dann zu einer Nachfrage, welche dauerhafte Abgaben verhindert. Doch in der neuen Woche legt die Berichtsaison los. Besonders die großen Technologiekonzerne werden Zahlen ausweisen und hier sind Enttäuschungen möglich.

Der DAX hat sich nun in eine schwierige Situation manövriert, weil sich zwei mögliche Szenarien gleichwertig gegenüberstehen. Durch die Tageskerzen der letzten Tage baut sich wieder Stärke auf, die den Index nach Norden drückt. Gelingt es dem Index über 13.900 Punkte zu klettern, dann kann er auch bis 14.131 Punkte ansteigen.

Gleichzeitig jedoch befindet sich der Index unterhalb der wichtigen Widerstandslinie von 13.900 Punkten (schwarze Linie). Sie steht einer Anstiegsbewegung im Weg. Durch die übergeordnete Konstellation im Chartbild können sinkende Notierungen favorisiert werden, solange die obige Bedingung Bestand hat. In diesem Fall geht es runter bis an die Marke bei 13.600 Punkten. Dieses Szenario nimmt stark an Form zu, sobald der DAX tiefer als 13.744 Punkte notiert.

Short Signal ID 2885

An der dicken braunen Unterstützungslinie bei 13.600 Punkten wird eine Richtungsentscheidung getroffen werden. Fällt der DAX unter diese Marke zurück, dann wird der Verkaufsdruck deutlich zunehmen. Anleger, die erst kürzlich Aktien gekauft haben, werden in Verlustpositionen rutschen, die sie nicht mehr aushalten werden. Sie werden aus dem Markt wollen. Schnell sollte es dann bis auf 13.200 Punkte runtergehen.

Der Markt lässt derzeit vor allem Privatanleger hoffen. Mühelos lassen sich an der Börse hohe Renditen erwirtschaften, die es unter normalen Umständen nicht geben dürfte. Immer mehr Neulinge verfallen dieser Illusion des schnellen Reichtums. Doch es handelt sich um Wunschdenken, denn am Aktienmarkt kann nicht jeder ein Gewinner sein. Diese Erkenntnis zeigt sich später im Rückblick, wenn eine Börsenblase geplatzt ist.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S. Politik schützt zuerst die Wirtschaft, dann den Mensch. Warum? (mehr erfahren)

 

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