Signale

In nur drei Handelswochen hat sich die Stimmung der Anleger von Trübsal zu Euphorie gewandelt. Sowas Irrationales passiert nur an der Börse und lässt die Anleger plötzlich von einem neuen Allzeithoch reden. Wer zögert, der kommt zu spät, ist das gelebte Gefühl, was sich auf immer mehr Marktteilnehmer ausbreitet. Dabei kann die Schere zwischen Realität und Wunschdenken gar nicht größer sein, doch der Gier der Aktienkäufer sind keine Grenzen gesetzt.

Manchmal gerät das Börsengeschehen aus den Fugen. So auch dieser Tage, an denen der DAX in nur wenigen Wochen um ca. 8 % oder 1.300 Punkte ansteigen kann. Diese Rallye, manche bezeichnen sie als Jahresendrallye, ist außergewöhnlich, da sie die Mehrheit der Marktteilnehmer in außergewöhnlicher Form überrascht. Während die Konjunkturdaten nachgeben, steigen die Aktienkurse und alles, was die Anleger als Kaufgrund vorzutragen haben, ist die Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA im kommenden Jahr. Klingt etwas dünn.

DAX, Tageschart, Stand 15.919 Punkte

Dennoch hat der DAX Fakten geschaffen. Notierte der Index Ende Oktober bei 14.700 Punkten, so sind es jetzt 15.900 Punkte. Anleger haben zugegebenermaßen einige Argumente auf ihrer Seite. Die Inflation in den USA (3,2 %) und auch im Euroraum (2,9 %) geht zurück und nährt damit die Hoffnungen auf Zinssenkungen in der Zukunft. Und hier sind die Anleger natürlich elektrisiert, denn, so lehrt die Vergangenheit, billiges Geld lässt die Aktienkurse steigen.

Es gibt noch einen Pluspunkt, der genannt werden muss. Der DAX hat seine 200-Tage-Linie (gleitender Durchschnitt) zurückerobern können. Dieser Erfolg ist für die Stimmung der Marktteilnehmer von Bedeutung, weil Notierungen oberhalb dieser Marke einen Trendhinweis auf ein positives Börsenumfeld geben und umgekehrt. Scheinbar kann es für die Anleger nicht besser laufen.

Die Stimmung an der Börse hat in nur drei Wochen komplett gedreht. Das ist viel zu schnell und deutet auf eine Schieflage im Markt hin. Falsch positionierte Anleger mussten Positionen schließen oder große Investoren haben mit ihrem Kapital eine Schieflage initiiert. Auch wenn steigende Kurse in den Medien wohlwollend kommentiert werden, gesund ist der steile Anstieg nicht.

Der Blick auf das obige Chartbild zeigt die Entwicklung des DAX in den letzten Wochen. Die Übertreibung ist offensichtlich. Mit dem Tageshoch am Freitag bei 15.952 Punkten nähert sich der Index einem Widerstandsbereich bei 15.990 Punkten. Im Erstkontakt sollte der Index diese rote Linie nicht überwinden können. Bleibt der Index unterhalb dieser Marke stecken, dann ist von Gewinnmitnahmen auf diesem Niveau auszugehen. Nachgebende Notierungen haben ein erstes Korrektur-Ziel bei 15.530 Punkten.

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Billiges Geld ist von Vorteil für die Aktienmärkte. Unternehmen kommen leichter an Geld, um Investitionen zu bezahlen oder um einer Schieflage zu entgehen, wenn die Verschuldung zu hoch ist. Private können sich leichter Kredite besorgen, um den Konsum zu stärken. Somit ist die Erwartungshaltung der Börsen verständlich, dass sich solch eine Entwicklung positiv auf die Kurse auswirken wird.

Aber all diese Erwartung besteht derzeit auf dünnem Eis. Denn ein zu frühes Senken der Leitzinsen wird die Inflation sofort wieder anfachen und das ist sehr riskant, da sie in der Regel stärker zurückkommt als beim ersten Mal. Ob daher die Zentralbanken tatsächlich den Wünschen der Markteilnehmer entsprechen werden, ist nicht so sicher, wie das gerade in den Kursen eingepreist wird.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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