Ein Test ist nicht nur seit dem Coronavirus in aller Munde, auch an der Börse geht es häufig um den Test von Widerständen und Unterstützungslinien. Konkret geht es beim DAX um den Test des Kursbereichs bei 15.810 Punkten. Der Index konnte diese Marke hinter sich lassen, doch entfernen kann er sich davon nicht. Bisher sind die Anleger optimistisch gestimmt. Sie erwarten noch einen Test der Ausbruchslinie, der selbstverständlich positiv verlaufen soll. Es könnte anders kommen.
An der Börse kehrt Ruhe ein. Keine kursbewegenden Nachrichten werden mehr verkündet. Die Zentralbanken verhalten sich ruhig, alles scheint seinen Weg zu gehen. Wenn es nach der Meinung der Marktteilnehmer gehen soll, dann wünschen sie sich naheliegenderweise steigende Notierungen. Doch dieser Wunsch steht auf wackligen Beinen. Für eine Ausbruchsbewegung, nämlich der Sprung über 15.810 Punkte, müsste der DAX viel impulsiver ansteigen. Diese starke Bewegung fehlt bisher.
DAX, Tageschart, Stand 15.915 Punkte
In der Wochenendanaylse „DAX-Ausblick: Ist bei 16.000 Punkten Schluss?“ wurde auf eine Müdigkeit im Markt hingewiesen. Es sollte dem Index schwerfallen eine neue Anstiegsbewegung anzufachen. Der Test des Preisbereiches bei 15.810 Punkten wurde in Aussicht gestellt.
Dieser analysierte Test fand am gestrigen Handelstag statt. Im ersten Kontakt mit dieser Unterstützungslinie bei 15.810 Punkten prallte der DAX nach oben ab. Diese Reaktion fällt bisher wenig überzeugend aus. Zu sehr scheint die Sorge der Anleger zu wiegen, dass die Zentralbanken eine Reduzierung ihrer Anleihekäufe in Erwägung ziehen könnten. Wie häufiger in diesem Blog erwähnt wird, ohne die Hilfen der FED (USA) und der EZB (Europa) würde Aktien nicht auf diesen enormen Niveaus notieren. Manch einem Anleger mag der Gedanke kommen, dass die großen Zentralbanken irgendwie handeln müssen, um die aufkommende Inflation (in der Eurozone auf 2,2 % angestiegen) zu reagieren und das würde zulasten der Börsenkurse gehen.
Der DAX zeigt sich zögerlich. Wie der Blick auf den obigen Tageschart zeigt, warten die Anleger möglicherweise auf einen erneuten Test der besagten Supportzone. Dieser wäre kein Muss, da ein Test bereits erfolgt ist. Solange der Index daher oberhalb von 15.810 Punkten verbleibt, kann ein Anstieg einsetzen, der den Index bis zu 16.030 Punkten ansteigen lassen kann. Doch so wie sich die Kursbewegungen der letzten beiden Tage zeigen, ziert sich der DAX, sodass ein weiterer Test anstehen könnte, um den Anlegern Sicherheit zu geben. Dieser angesürochene Test soll als Qualitätsbeweis erfolgen, sozusagen als ein Zeichen der Stärke, damit der DAX daraufhin weiter ansteigen kann. Kaum ein Anleger scheint in Betracht zu ziehen, dass der Index durchaus auch wieder unterhalb dieser Kursmarke bei 15.810 Punkten sinken kann. Kommt es daraufhin zu einem Tageschlusskurs unterhalb dieser Ausbruchslinie, dann wäre der geglückte Sprung der letzten Woche schon wieder hinfällig.
Sofort würden sich die Anleger aus ihren Positionen trennen wollen. Gewinnmitnahmen und Verlustbegrenzung wäre dann die diskutierten Themen. Die Schwäche des DAX würde sich dann in die Gemüter der Anleger einschleichen. Noch mehr Anleger würden ihre Aktien verkaufen, was auf diesem Kursniveau immer noch gut ist. Es sind ordentliche Gewinne aufgelaufen, die auch realisiert werden wollen. Ein begonnener Kursrückgang, dieses Szenario aktiviert sich nach einem Schlusskurs unterhalb von 15.810 Punkten, würde auf ein Kursziel bei 15.502 Punkten deuten.
Im Moment warten die Anleger auf den Test der schwarzen Unterstützungslinie bei 15.810 Punkten. Dieser soll ihnen Gewissheit über den erfolgten Ausbruch geben. Ob diese Marke im aktuellen Marktumfeld verteidigt werden kann, muss sich erst noch zeigen. Anleger sollten die Alternative im Auge behalten und einen Rückfall unter diese wichtige Linie in Betracht ziehen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S: Für Schüler braucht es ein Schulfach Geld (mehr erfahren)