Der DAX im Sturzflug. Die Anleger sind auf der Flucht. Aber nicht alle sind sich des Ausmaßes des Abverkaufs bewusst. Wenn ein Index in so kurzer Zeit so viele Punkte verliert, dann muss der Druck enorm sein. Dieser kommt von den institutionellen Anlegern, die gefühllos immer weiter verkaufen. Anders die Privatanleger, welche sich noch immer an die Hoffnung klammern, dass der Abverkauf endlich zu einem Ende finden solle. Jedoch wird die Lage mit jedem Tag schlimmer.
Soll man nun mit den Anlegern Mitleid haben, wie es die Medien verkünden? Diese waren es, die noch im Sommer von Chancen am Aktienmarkt geredet haben und die Unerfahrenen auch noch in den Markt gedrängt haben. Davon ist heute nichts mehr zu lesen. Heute haben die Medien schnell das Gewand gewechselt und heulen gemeinsam mit den Anlegern.
Wer an der Börse spekuliert, der muss sein Risiko kennen. Wer sich auf das Parkett wagt, der muss seine Gegner kennen, und wie man wieder sieht, sind diese meist schneller, informierter und vor allem unbarmherzig.
Meist warten die Privatanleger auf eine Stabilisierung des DAX, wenn dieser in sich zusammenfällt. Sie hoffen, dass es sich um eine Art Marktbereinigung handelt, so wie ein Aussieben, damit es nachher sauber hochgehen kann. Diese Gruppe sind meist die unerfahrenen Anleger. Diese warten, während die Profis verkaufen. Wie man jetzt wieder sieht, ist diese Haltung falsch.
Die Privaten wollen einfach nicht mehr verkaufen, wenn sie ihren Ankerpunkt verlassen haben. Der Gedanke: Wenn ich bei 10.000 Punkten nicht verkauft habe, dann werde ich bei 9500 Punkten erst recht nicht verkaufen. Erst wenn der Markt wieder fünfstellig notiert, kann ich meine Aktien veräußern. Wer so denkt, der vergisst, dass ein Verkauf bei 9500 Punkten (auch mit kleinem Verlust), deutlich besser ist, als nun bei 8600 Punkten zu verkaufen. Aber so sind die Privatanleger.
Im Moment herrscht die Panik im Markt, vor der viele gewarnt haben. Aber auch für Warnungen war lange Zeit am Aktienmarkt kein Platz. Kaum ein Anleger wollten über Risiken lesen und sich schon gar keine alternativen Ansichten ansehen. Und nun ist die Überraschung da. Der Markt stürzt ab.
Man kann jetzt hoffen, dass sich die klugen Anleger rechtzeitig an die Seitenlinie begeben haben und nun den fallenden Kursen zusehen. Wer unklug oder zu gierig war, dem ist nicht zu helfen. Meist folgt die Börse der Aussage „wie gewonnen, so zerronnen“. Diejenigen, die bei steigenden Kursen im Plus waren (und den Hals nicht voll bekommen haben), sind jetzt die gleichen, die in Panik umherirren und bei fallenden Kursen dem Abschmelzen der Buchgewinne zusehen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team