Signale

In einem atemberaubenden Tempo kann der DAX auf ein neues Rekordhoch ansteigen. Für einen Moment stehen die Verkäufer still, negative Nachrichten gibt es keine mehr und die Käufer haben das Feld für sich alle. Der Kursverlauf spricht eine klare Sprache. Doch dieses Tempo ist nicht lange zu halten. Der Index erreicht mit der 24.000-Punkte-Marke ein Widerstandslevel, an dem ein direktes Fortkommen unwahrscheinlich ist.

Manche Dinge klingen nicht nur unglaublich, sie sind es auch. Der DAX hat in einem Zeitraum von sechs Wochen 30 % Kursgewinn verzeichnet. Es war erst Anfang April als die Börse in die Tiefe stürzte, während der Handelskrieg zwischen den USA und China eskalierte. Doch dieser Kurseinbruch wurde ebenso schnell wieder aufgefangen und der Index kletterte auf neue Allzeithochs.

In nur sechs Wochen hat der DAX 30% hinzugewonnen, seit Jahresbeginn 20 %. Wohin soll der DAX noch steigen, wäre eine naheliegende Frage. Die Marktteilnehmer zögern kaum und feuern den Index ständig an. Sie haben sich an ständig steigende Kurse gewöhnt, weshalb jeder Kursrückgang schnell gekauft wird (buying the dip).

DAX, Tageschart, Stand 23.951 Punkte

DAX,

Dabei ist dem Index ein zu hohes Kursniveau zu attestieren. 24.000 Punkte für einen DAX, der nur durch eine Handvoll Aktien gezogen wird, ist unverhältnismäßig.

Gestern erst haben die fünf Wirtschaftsweisen (es handelt sich dabei um einen Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) der Bundesrepublik eine „ausgeprägte Schwächephase“ attestiert und dabei ihre Konjunkturprognose reduziert. Wer über die deutschen Grenzen hinausblickt, der bekommt dieselben Töne auch auf europäischer Ebene zu hören. Die EU-Kommission hat ihre Konjunkturprognose für die Eurozone von 1,3 % auf nur noch 0,9 % gesenkt. Die Aussichten sind düster.

Dennoch lassen sich die Börsenkurse nicht bremsen, was vielerorts zu Verwunderung geführt hat. Das liegt im Besonderen an der häufig der „guten“ Nachrichten in sehr kurzer Zeit. Nach dem Kurseinbruch im April kam es zu Annäherung zwischen den USA und China (und damit zu einer großen Erleichterung), die Berichtssaison lief gut, die neue deutsche Bundesregierung will Sondervermögen ausgeben und US-Präsident Trump machte große Deals im arabischen Raum. Das alles hat zu Kaufpanik geführt.

Zeitgleich kamen die Shortseller unter Druck, die auf sinkende Kurse gesetzt haben. Wenn Shortseller falsch liegen und ihre offenen Positionen schließen wollen, dann kaufen sie am Markt Wertpapiere. Und so wie der DAX stieg, ganz ohne Pause und Korrektur, kamen besonders viele Shortseller in Not, was wiederum den Kaufdruck des Anstieges erklärt.

Mit dem Handel am gestrigen Tag und dem heutigen Beginn zeigt sich immer deutlicher die Widerstandsmarke bei 24.000 Punkten. In einem normalen Umfeld sollte es dem Index, nach wochenlangem Anstieg, nicht gelingen diese zu überwinden.

Trading Signal DAX Short

Short Signal ID 3965

Mit der Bedingung, dass der Index nun unter 24.000 Punkten verbleibt, sollte sich eine Korrekturphase finden, die dann den Index zunächst bis 23.476 Punkte und zu 22.500 Punkte führen sollte. Die Überhitzung seit Wochen braucht eine Abkühlung.

Zudem sind die fundamentalen Daten schwach (siehe oben) und dennoch steigen die Aktienkurse. Anleger machen sich mehr Hoffnungen als die Unternehmen wohl liefern können, aber das wird sich erst in der Zukunft zeigen.

Das nicht alles rosig ist, zeigt die Reaktion des DAX am gestrigen Abend, als eine US-Anleiheauktion schwach verlief. Die Rendite 30jährigier US-Papiere stieg sprunghaft über 5 %, was die Marktteilnehmer nervös machte. Innerhalb von Minuten fiel der DAX um 200 Punkte. Verkäufer brauchen nur einen Grund um zu handeln.

Heute nun stabilisiert sich der Index unter der 24.000 Punkte Marke. Je länger dieser Zustand andauert, umso deutlicher ist der Widerstand zu spüren. Die Luft ist auf diesem Kursniveau raus.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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