Der DAX konnte in der abgelaufenen Handelswoche einen neuen Rekordstand erklimmen. Dieser Erfolg wird der gut verlaufenen Berichtssaison und der Bewegung im Zollstreit zwischen den USA und China zugeschrieben. Noch immer gelten Aktien als alternativlos und wo die Nachfrage nach Aktien nicht abnimmt, da ist ein steigender DAX nicht fern. Doch viele Erwartungen der Anleger sind bereits eingepreist. In der neuen Woche ist deshalb mit Ernüchterung zu rechnen.
Wieder einmal zeigt sich wie sehr die Börse Psychologie ist. Anleger feiern eine (baldige) Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Das Besondere dabei ist, dass sich an dem Status Quo nicht geändert hat. Es wurde vor den Zollankündigungen gehandelt und in der Zukunft wird das auch der Fall sein. Anleger feiern demnach einen Zustand, der auch vor dem Zollstreit bestanden hat. Es passiert alles im Kopf.
Obwohl noch keine Einigung zu verkünden ist, sind die Börsenkurse schon davongeeilt. Der DAX hat einen neuen Rekordstand markiert. Anleger brauchen derzeit nicht lange, um sich für einen Wertpapierkauf zu entscheiden.
DAX, Tageschart, Stand 23.499 Punkte
Während sich die US-Börsen noch etwas zurückhaltend zeigen, ist es beim DAX anders. Das neue Allzeithoch wurde bei 23.543 Punkten markiert. Ein minimales Hoch über die alte Rekordmarke bei 23.476 Punkten. Manch ein Anleger glaubt bereits, dass nun der Weg für einen weiteren Anstieg frei ist.
Doch die neue Handelswoche könnte für Ernüchterung sorgen. Der kleine Sprung über die Widerstandslinie bei 23.476 Punkten ist zu wenig. Zudem ist nach der Rallye der vergangenen Tage der Index überkauft. Mit dieser Betrachtung sollten Anschlusskäufer erst einmal ausbleiben. Zunächst ist mit Gewinnmitnahmen zu rechnen.
An der Börse sind sinkende Kurse in einem Aufwärtstrend nicht sofort schlecht. Es handelt sich dabei um die bekannte Korrektur, über die dann in den Medien zu lesen sein wird. Anleger realisieren ihre Profite, sodass für eine vorübergehende Zeit das Angebot an Aktien höher als die Nachfrage ist und somit der Preis fällt.
In einer (Aufwärts-) Trendphase kommt es dann schon bald zu der Situation, dass bei sinkenden Kursen Käufer bereitstehen, um neue Positionen zu eröffnen. Sie nehmen den Korrektur-Moment als günstig war und wollen an der (Haupt) Trendbewegung teilnehmen. Die Nachfrage übersteigt daraufhin das Angebot. Der Preis steigt und die Korrektur endet (mehr erfahren).
Um diesen Korrekturverlauf sollte es in der neuen Börsenwoche gehen. Der DAX sollte gleich zu Wochenbeginn wieder unter die Widerstandslinie bei 23.476 Punkte sinken und damit den Ausbruch wieder zurücknehmen. In den Köpfen der Marktteilnehmer wird sich die Widerstandslinie bei 23.476 Punkten dann als zu hartnäckig darstellen, worauf vermehrt Gewinnmitnahmen die Folge sein werden.
Nachgebende Kurse haben ein Kursziel bei 22.300 Punkten. Es ist von einem gemächlichen Kursrückgang auszugehen, da kaum Störfeuer zu erwarten sind. Eine Einigungsmeldung in den Verhandlungen zwischen den USA und China würde nur kurzzeitig für einen Freudensprung führen, dann sollte dieser jedoch abverkauft werden, da eine Einigung bereits in den Börsenkursen eingepreist ist.
Es wird sich dann an der Zielmarke bei 22.300 Punkten zeigen, ob der DAX seine Korrektur ausdehnen möchte, oder ob an dieser Stelle wieder die ursprüngliche Rallye aufgenommen wird. Im zweiten Fall sollte es dann wieder an die genannte Widerstandsmarke bei 23.476 raufgehen und ein nachhaltiger Ausbruch anstehen. Wir begleiten diese beiden Richtungen mit Trading-Signalen (mehr erfahren).
Für den Moment befindet sich die Börse in einem ruhigen Fahrwasser. Das Thema Handelsstreit hat sich als das herausgestellt, was es von Anfang an war, als Verhandlungsmasse um bessere Konditionen zu erreichen. Der DAX hat sich in dieser Zeit auf ein neues Allzeithoch geschoben, doch nun könnte die Kraft aufgebraucht sein. Zeit für etwas Ernüchterung.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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