Am Aktienmarkt ist die Nervosität klar zu spüren. Die Ruhe der letzten Monate ist dahin. Der mögliche US-Kriegseintritt im Nahen Osten verstärkt diesen Zustand. Der Anleger steht jetzt vor der Entscheidung, ob er diese unsichere Börsenzeit aussitzen will oder ob er seine Aktien verkauft und wartet bis sich der Sturm verzieht. Der DAX befindet sich bereits im Korrekturmodus. Nun gilt es eine erweiterte Korrektur auszuloten.
Israel hat, vermutlich absichtlich, für Fakten gesorgt, die nun zu Konsequenzen für die USA geführt haben. Zunächst wurde der Iran durch Israel angegriffen, angeblich ohne Absprache mit den USA, wenn man die Nachrichten richtig deutet. Jetzt, wo der Iran zurückschießt, ist man auf die Hilfe der USA angewiesen. Irgendwie klingt das als Schachzug von Israels Premierminister Netanjahu. Fakt ist jedoch, dass die USA Kriegspartei werden könnten, und das preist die Börse bereits ein.
Zunächst erfolgte am letzten Freitag ein Schreck auf den Kriegsbeginn, die Kurse fielen deutlich. Dann kam es zu dem altbekannten Muster, dass Kursrückgänge gekauft werden. Zuerst Rüstungsaktien und mit zunehmender Stabilisierung auch andere Werte.
DAX, Tageschart, Stand 23.314 Punkte
Doch die Erholung an der Börse fiel weniger stark aus, als sich das die Marktteilnehmer erhofft haben. Zum einen scheint der Krieg Israel/Iran länger zu dauern und eine mögliche Involvierung der USA wird als ein Zeichen der Eskalation gewertet.
Zum anderen ist der Aktienmarkt in diesem Jahr weit gestiegen, sodass eine Kurskorrektur weiterhin sinnvoll erscheint. Bisher ist der DAX nur bis zu seinem Minimalkorrekturziel bei 23.476 Punkten gefallen. Das ist nicht viel.
In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Normalität oder Verkaufen?“ wurde auf die Besonderheit dieser Schlüsselmarke hingewiesen. Sollte es dem DAX nicht gelingen, sich oberhalb dieser Linie zu halten, dann drohe eine ausgedehnte Korrektur.
Mit der Entwicklung in dieser Handelswoche zeigt sich der DAX schwach. Mit dem heutigen Tag scheint eine Entscheidung gefallen zu sein, dass nämlich diese Linie (ehemaliges belastbares Allzeithoch) aufgegeben wird. Damit unterschreitet der Index klar diese Widerstandslinie, was zur Vorsicht mahnt.
Unterhalb von 23.476 Punkten lautet das zweite Korrekturziel für den Index 22.600 Punkte. Auch diese Marke kann sich als zu wenig herausstellen, wenn die Unternehmensergebnisse all die Unsicherheiten im Markt dann auch in den Bilanzen wiedergeben.
Für den Moment jedoch scheint eine wichtige Kursmarke aufgegeben zu werden. In einem normalen Börsenumfeld würde sich der DAX nicht mehr nach oben kämpfen können, doch zwei Dinge sind für Überraschungen gut.
Heute Abend verkündet die US-Notenbank FED ihre Zinsentscheidung. Der Markt erwartet keine Veränderung. Kommt überraschenderweise doch eine, dann würde es die Aktienmärkte in einer ersten Reaktion raufkapitulieren.
Die zweite Unbekannte sind die großen Marktteilnehmer, die auf den Hexensabbat am Freitag zusteuern. Es wurden in der Vergangenheit Geschäfte eingegangen und diese werden am Abrechnungstag fällig. Wenn es für die großen Marktteilnehmer besser ist, den DAX auf einem höheren Niveau abzurechnen, dann haben sie die Kraft und das Kapital (sofern der Kriegseintritt der USA ausbleibt) den Index bis Freitag noch einmal nach oben zu drücken. Diese beiden Punkte sollten im Hinterkopf behalten werden.
Fakt ist, und das zeigt das Chartbild klar, es ist eine Richtungsentscheidung gefallen. Der DAX hat die Kursmarke bei 23.476 Punkten aufgegeben und sollte sich von nun an weiter nach Süden orientieren. Wir erarbeiten entsprechende Trading-Signale (mehr erfahren).
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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