Obwohl der DAX seit Wochen nur zu steigen scheint ist der Erfolg überschaubar. Der Index hing Ende Mai an der 24.300 Punkte-Marke fest und tut dies noch immer. Weit ist der DAX nicht gekommen. Das zwischenzeitliche Allzeithoch kann da nicht für Euphorie sorgen. Die Konjunkturdaten sind weiterhin schlecht und die Aussichten eher trüb. Die Aktienmärkte werden diese Entwicklung nicht mehr lange ignorieren können.
Anleger gieren mal wieder nach niedrigen Zinsen. In den USA wird die US-Notenbank FED von der Regierung zur Zinssenkung gedrängt. Europa ist da weiter. In der abgelaufenen Woche hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins auf 2 % gesenkt.
Die Inflationsrate in der Eurozone ist mit 1,9 % niedrig, sodass die EZB hier leichte Hand hatte das Zinsniveau zu senken. Doch was vordergründig als erfreuliche Entwicklung verkauft wird, relativiert sich schnell bei näherer Betrachtung. Bestimmt haben aufmerksame Leser schon den Einwand gebracht, dass sie im Supermarkt von der niedrigen Inflation nichts bemerkt haben. So ist es auch. Der EZB spielen niedrige Energiepreise in die Karten, was zum Rückgang der Inflations-Kennzahl gesorgt hat. Das generelle Preisniveau ist jedoch weiterhin hoch. In einem Begleitsatz sprach die EZB daher auch von „Unsicherheiten“.
DAX, Tageschart, Stand 24.304 Punkte
Den Börsenkursen kann derzeit nichts anhaben. Keine negativen Nachrichten sind schon gute Nachrichten. Jeder Form von Telefonat oder Kommunikation im Rahmen des Handelsstreits (USA und China) sind bereits großartige Nachrichten, die sofort in steigende Kurse umgemünzt werden. Beschlossen wurde nichts, nur miteinander gesprochen. Das reicht schon für die Marktteilnehmer, daraus Kaufgründe abzuleiten. Die aktuelle Börsensituation hat etwas Surreales.
Wie im obigen Chartbild zu erkennen ist, hat der DAX eine ähnliche Topbildungsphase bereits im März dieses Jahres durchlebt (linke lila Trendlinie). Der Index schob sich langsam an einer leicht ansteigenden Linie entlang, bis plötzlich einsetzende Gewinnmitnahmen zu klaren Verhältnissen sorgten.
Nun gilt es der rechten lila Trendlinie Beachtung zu schenken. Sie verläuft ähnlich leicht steigend, da den Käufern die nachhaltige Kraft fehlt. Sie können zwar kleinere Erfolge vorweisen, können aber keine Kaufwelle initiieren.
In der neuen Woche gibt es noch eine kleine Chance, dass die Anleger sofort zu Wochenbeginn wieder nach Aktien gieren. Ein letztes Mal wäre ein neues Rekordhoch möglich. Obs gelingen wird, muss sich zeigen.
Die kurzfristige Betrachtung lautet: DAX-Notierungen oberhalb von 24.355 Punkten sprechen für steigende Kurse. DAX-Kurse unterhalb von 24.214 Punkten für fallende. Dazwischen ist die Kurszone als neutral zu werten. Im Idealfall scheitert der DAX an der 24.300 Punkte Marke
Aller Augenmerk ist gerade auf das Hin und Her im Handelsstreit zwischen den USA und China gerichtet, wo keine neuen Zollmeldungen bereits gute Nachrichten für die Börse sind. Zudem ist das Thema Rüstung in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag an dem nicht ein Land, eine Organisation oder die NATO von mehr Sicherheit und mehr Verteidigung redet. In der Folge wollen (sollen) immer mehr Regierungen mehr Geld für Militärausgaben aufbringen. Die Rüstungsaktien preisen all diese Aufträge heute schon ein und sorgen ebenfalls für Kaufdruck und Rekordstände bei den Indizes.
Fakt ist jedoch, dass besonders die US-Konjunkturdaten seit geraumer Zeit schwach sind. Dies wird nicht für immer ignoriert werden können. Noch gibt es zwar Käufer am Markt, die sich jedoch mühen müssen um voranzukommen, da auch die Verkäufer ihrerseits in die DAX-Rekorde hinein Wertpapiere veräußern. Die Folge ist eine langsame Anstiegsbewegung ohne klares Fortkommen. Eine Topbildung formt sich.
Sobald auch die Nachrichten wieder weniger positiv sind bzw. von den Marktteilnehmern entsprechend aufgenommen werden, werden auch die Aktienkurse diese neue Stimmung abbilden. Eine Korrekturbewegung sollte die Folge sein.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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