Mit Spannung haben die Anleger am Freitag auf die US-Arbeitsmarktdaten gewartet. Im DAX entlud sich das Resultat in einem 280-Punkte-Kursrutsch. Wieder einmal haben enttäuschende Konjunkturzahlen die Anleger in die Flucht geschlagen. In der abgelaufenen Handelswoche wurde eine Korrekturphase des DAX beendet. Der impulsive Abverkauf am Freitag signalisiert bereits, dass der Haupttrend wieder aufgenommen wurde. Neue Tiefs sind jetzt wahrscheinlich.
Zunächst zu den Konjunkturzahlen: Der US-Arbeitsmarkt lahmt weiter. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,3%. Es wurden im August nur 22.000 neue Arbeitsplätze geschaffen, erwartet wurden 75.000. Wieder einmal gehen Erwartung und Realität weit auseinander. Weiterhin gilt: Die USA sind auf dem Weg in eine Rezession. Das wurde in diesem Blog vielfach kommuniziert, und die neuen Konjunkturzahlen bestätigen diese Richtung.
An der Börse ließ die Quittung für diese enttäuschenden Zahlen nicht lange auf sich warten. Wie ein Stein fielen DAX und US-Indizes in die Tiefe. Das Tagesminus blieb zwar überschaubar, doch der impulsive Kursrückgang ist das Entscheidende, worauf die Anleger achten müssen. Er signalisiert eine Wiederaufnahme des abwärts gerichteten Haupttrends.
DAX-Tageschart, Stand: 23.596
Die neue Woche wird ebenso ereignisreich beginnen, wie die alte geendet hat. Am Montag blicken die Anleger nach Frankreich. Regierungschef François Bayrou stellt sich einem Vertrauensvotum, das er mit hoher Wahrscheinlichkeit verlieren wird, darin sind sich alle Beobachter einig. Ein kopfloses Frankreich ist schlecht, ein nicht regierbares Frankreich ist noch schlimmer, so die Sorge am Finanzmarkt. Ähnlich wie viele andere Nationen auch, muss die französische Regierung sparen, doch das Volk will das nicht.
An der Börse geht es mit den Aktienkursen bergab. Der DAX verlor in der abgelaufenen Handelswoche knapp 1,3%. Trotz einer Aufwärtsreaktion zur Wochenmitte und am Freitagvormittag fiel der Index in der Wochenbetrachtung zurück. Die Verkäufer haben ihre Chance genutzt, um bei höheren Notierungen ihre Aktien zu verkaufen.
In der neuen Handelswoche geht es gleich um die entscheidende Kursmarke von 23.489 Punkten. Sobald diese unterschritten wird, ist ein neues Verlaufstief markiert. Ein tieferes Tief bestätigt den Abwärtstrend, und der DAX wird weiter abverkauft werden. Das nächste Kursziel lautet 22.950 Punkte.
Zwar gibt es weiterhin Anleger, die auf Zinssenkungen hoffen, doch hier werden zwei wichtige Punkte verkannt. Zum einen ist der Erfolg von Zinssenkungen in einem wirtschaftlich schwachen Umfeld nicht garantiert. Ein Unternehmen investiert nur dann, wenn die Aussichten auf Umsatz und Gewinne vorhanden sind. Kein Konsument verschuldet sich, wenn sein Arbeitsplatz in Gefahr ist. So fehlt trotz niedriger Zinsen die Nachfrage der Verbraucher, um Umsätze für die Wirtschaft zu generieren. Das ist die Schwäche der angebotsorientieren Wirtschaftspolitik (mehr erfahren).
Zum anderen sind US-Zinssenkungen bereits größtenteils in den Börsenkursen eingepreist. Anleger haben sich das Beste aus den kommenden Monaten herausgepickt und hoffen nun auf steigende Kurse. Wer aber auf diesem Niveau noch einsteigen will, ist unklar. Die konjunkturellen Aussichten verdüstern sich. Die aktuelle Nähe der Indizes zu den bisherigen Rekordständen ist dem Umstand geschuldet, dass Anleger bisher noch an ihren Aktien festgehalten haben (in der Hoffnung auf eine Rallye-Fortsetzung). Wirtschaftlich ist aktuell kein Potenzial an den Börsen erkennbar (außer die Hoffnung auf Leitzinssenkungen).
Der DAX fällt bereits seit Mitte August. Nachdem bei 23.500 Punkten eine Unterstützungslinie erreicht wurde, kam es zu einer Aufwärtsreaktion. Diese wurde im Bereich von 23.850 Punkten beendet, und nun sinkt der Index wieder in Richtung des alten Verlaufstiefs. In der neuen Handelswoche sollten Anleger mit neuen Tiefs rechnen.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
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