Signale

An der Börse haben es sich die Anleger gemütlich gemacht und warten bereits auf die jährliche Jahresendrallye. Seitdem die Zentralbanken die Märkte mit Geld fluten, steigen die Aktienkurse wie von Zauberhand. Fallende Kurse sind zur Ausnahme geworden, die Jahresendrallye zur Regel. So funktioniert die echte Börse zwar nicht, doch wo satte Gewinne winken, schaut der Anleger nicht so genau hin. Hauptsache, der DAX steigt.

Was auch immer derzeit passiert – seien es Konjunkturdaten oder Unternehmensmeldungen – die Marktteilnehmer interpretieren diese Zahlen fast ausschließlich als Grund für weiter steigende Kurse. Und wo der Glaube entsprechend vorherrscht, wird er an der Börse auch zur Realität. So geschehen auch an diesem Freitag, als US-Inflationsdaten veröffentlicht wurden.

Anleger wollten wissen, wie es mit dem Preisanstieg in den USA weitergeht. Gemeldet wurde ein Anstieg der Inflation im September auf 3%. Das ist hoch und liegt deutlich über dem Inflationsziel der US-Notenbank. Da die Anleger jedoch zuversichtlich gestimmt waren und bereits auf die nächste Zinssenkung spekulieren, reagierte der Aktienmarkt positiv. Am 29. Oktober findet die nächste Sitzung der Fed statt.

DAX, Tageschart, Stand 24.239 Punkte

DAX-Chart vor Jahresendrallye

Der DAX bleibt weiterhin in seinem Seitwärtskanal gefangen (hier). Im obigen Chartbild ist die Spannbreite dieses Trendkanals deutlich erkennbar. Obwohl sich der Index nach oben drückt und die letzten beiden Tageskerzen positiv ausfallen, kommt der DAX im Tagesverlauf kaum voran. Das Plus entsteht entweder über die Eröffnung oder durch externe Impulse während des Handelstags.

Ohne einen kraftvollen Impuls rühren sich die Anleger kaum – und das ist ungewöhnlich für einen Markt, der angeblich vor Kraft strotzt und schon bald eine Jahresendrallye starten will. Auch der Blick auf den Wochenchart hinterlässt ein nachdenkliches Gefühl. Zwar konnte der Index im Wochenverlauf 1,6% zulegen – diese Meldung ist in den Medien zu lesen – doch die Wochenkerze wirkt wenig überzeugend. Sie weist einen deutlichen Docht auf und signalisiert damit, dass die Wochenhochs nicht gehalten werden konnten.

In der neuen Handelswoche dreht sich alles um die kommende US-Leitzinssenkung am Mittwochabend. Unter den Marktteilnehmern gilt eine Zinssenkung um 0,25% als gesichert. Umso mehr dominiert die Vorfreude, obwohl die Anleger diese Entwicklung bereits in den Kursen eingepreist haben.

Damit ergibt sich folgende Prognose für den weiteren Verlauf des DAX: Übergeordnet gilt weiterhin – solange der Index nicht über 24.500 Punkte ausbricht (Ausbruch aus dem Seitwärtskanal nach oben), droht ein Rückfall zur unteren Begrenzung des Trendkanals bei ca. 23.400 Punkten.

DAX-Trading-Signal-Short

Short Signal ID 4056

Kurzfristig kann die Vorfreude der Anleger auf die erwartete US-Zinssenkung am Mittwochabend den DAX noch etwas nach oben treiben. Zur besseren Orientierung sind im obigen Bild zwei Hilfslinien eingezeichnet. Sie markieren die Hochs und Tiefs der Freitagskerze. Notiert der DAX über 24.275 Punkten (grüne Linie), dann wird die beschriebene Aufwärtssequenz wahrscheinlich, die ein Ziel bei 24.500 Punkten hat. Fällt der DAX zu Wochenbeginn unter 24.145 Punkte (rote Linie), entfällt der Ausflug nach oben, und der Index orientiert sich direkt an der unteren Begrenzungslinie – so wie ursprünglich angedacht.

Am Aktienmarkt ist trotz einer gewissen Sättigung bisher von Verkaufsdruck keine Spur. Weiterhin bewegt sich der DAX in luftiger Höhe, während die US-Indizes auf Rekordhochs notieren. Die Zuversicht auf eine Jahresendrallye macht den Anlegern Mut. Besonders der DAX hinkt den US-Indizes hinterher, sodass Marktteilnehmer von einem Nachholpotenzial ausgehen.

Anleger gehen derzeit All-in an der Börse. Der einzige Strohhalm, an den sie sich klammern, ist die Hoffnung auf weitere Leitzinssenkungen der Fed. Schwache Regierungen in Deutschland und Frankreich werden ausgeblendet, ebenso die Schuldenkrisen in Frankreich und den USA. Der Zollstreit ist ein eigenes Kapitel, das für erhebliche Belastungen bei den Unternehmen sorgt. Alles Themen, von denen die Anleger heute nichts wissen wollen. Sie setzen jetzt auf eine Jahresendrallye.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.: Erhalten Sie mit DAX-Trading-Signale (mehr erfahren)