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An der Börse ist die Überraschung häufig nicht fern. So auch in dieser Woche, in der der DAX deutlich zulegen kann, obwohl noch in der letzten Woche die Anleger das Feld räumten. Da war noch die Rede von Billionen, die durch die Kursverluste vernichtet wurden, und diese Woche sind sie wieder da. Solche Meldungen sind Nebenkriegsschauplätze. Wichtig ist nun, wie der DAX auf dem aktuellen Niveau reagiert, denn die geplante Aufwärtsbewegung hat ihr Ziel erreicht.

Die Handelswoche begann mit der Hoffnung auf einen baldigen Frieden im Ukraine-Krieg. Ein Friedensplan wurde herumgereicht, und jeder gab seinen Kommentar dazu ab. An den Aktienmärkten wurde diese Entwicklung mit Erleichterung aufgenommen, und die Kurse stiegen in erster Reaktion.

Hier machen die Anleger einen Fehler. Die Börsenkurse sind gerade wegen des Krieges so stark gestiegen. Sie steigen nicht, weil der Krieg aufhört. Im Laufe der letzten Jahre sind Milliarden auf den Weg gebracht worden, um die Ukraine aufzurüsten – Milliarden, um die Verteidigungsfähigkeit Europas zu stärken. Das sind Großaufträge, die dann zu Folgeaufträgen in vielen Branchen führen. Unternehmen haben Arbeit und können investieren, die Angestellten verdienen Geld, dieses geben sie aus, der Konsum wird gestärkt usw. Erfahren Sie mehr über solche Stimulationsmaßnahmen (hier).

DAX, Wochenchart, Stand 23.793 Punkte

Der DAX wäre in dieser Woche auch ohne die Nachricht bezüglich des Friedensplans gestiegen. Es ist an der Börse so, dass der direkte Weg zu einfach wäre und zu viele Gewinner hervorbringen würde. Also schlägt der Aktienmarkt Haken, stellt den Anlegern Fallen. Daher sind immer wieder überraschende Kursreaktionen zu sehen, die manchmal gar nicht ins Bild passen.

Da am Finanzmarkt die Elektronik immer stärker dominiert und die Handelsentscheidungen auch von Computern getätigt werden, müssen interessierte Gruppen nicht alle Aktien aufkaufen, wenn sie die Kurse bewegen wollen, sondern die Handelscomputer mit einem Trend füttern. Diese kaufen dann trendfolgend.

Hier kommt hinzu, dass auch die Leerverkäufer im Markt agieren, und diese geraten bei steigenden Kursen in Not, müssen ihre Positionen schließen und treten so zusammen mit den Handelscomputern als Käufer auf. So kommen dann in wenigen Tagen mehrere hundert DAX-Punkte zusammen, obwohl der Markt diese Stärke gar nicht hat.

In der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Die wohl letzte Chance“ wurde die aktuelle Anstiegsbewegung prognostiziert. Es hieß:

Am 10. Dezember findet die nächste Sitzung der Fed statt, auf der dann über eine mögliche Zinssenkung entschieden wird. Anleger könnten sich daher im Vorfeld wieder in den Hoffnungsmodus begeben und Aktien erwerben wollen. Steigende Notierungen haben Potenzial bis 23.800 Punkte.

Der heutige Handelstag stand im Zeichen des US-Feiertags „Thanksgiving“, an dem an der Wall Street nicht gehandelt wurde. Ohne Impulse zeigt sich der DAX kraftlos. Nachdem nun die oben genannte Zielmarke erreicht wurde, geht es nicht mehr weiter.

Im obigen Chartbild ist der Wochenchart abgebildet. Der Index hat einen Rücklauf an die Unterkante eines zuvor verlassenen Trendkanals vollzogen. Im Normalfall wird der DAX an dieser Stelle wieder in eine Abwärtsbewegung übergehen. Die nächste Verkaufswelle wird die Anleger überraschen und sollte ungemütlich und steil verlaufen. Wir melden uns mit Trading-Signalen (mehr erfahren).

Signal ID 4075

Anleger sollten die derzeitige Aufwärtsbewegung als das betrachten, was sie ist: eine Aufwärtsreaktion innerhalb einer Abwärtsbewegung. Solange der DAX per Tagesschluss nicht die Marke von 23.850 Punkten übersteigt, haben fallende Kurse eine höhere Wahrscheinlichkeit. Steigt der DAX tatsächlich über diese Schlüsselmarke, war der Ausbruch aus dem lang andauernden Seitwärtskanal ein Fehlsignal, und dann geht es sofort in Richtung Allzeithoch. Diese Marke gilt es, im Hinterkopf zu behalten.

Mit steigenden Kursen haben die Anleger schnell ihre Sorgen abschütteln können. Sofort hebt sich die Stimmung, obwohl weiterhin die Themen KI-Blase, Handelszölle, Inflation und US-Rezession existieren. Jetzt dominiert die Hoffnung auf eine Jahresendrallye. Umso mehr kommt es nun auf die Reaktion des DAX an dieser wichtigen Kursmarke an. Sie entscheidet, wie es weitergehen wird.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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