Signale

Der mit Spannung erwartete Wert zur US-Inflation für den Monat März wurde gestern mit 8,5 % gemeldet. Das ist ein viel zu hoher Wert, was zunächst einen Schreck an den Börsen erwarten ließe. Doch es kam anders. Anleger gaben sich gelassen, der DAX und die US-Futures stiegen in der ersten Reaktion an. Dabei ist die Inflationsgefahr reell und die bisherigen Maßnahmen viel zu zaghaft. Bisher wird die Inflationsgefahr verkannt. Doch in Kürze sollten die Kurse auf diese negative Nachricht reagieren.

Die Marktreaktionen sind nicht immer verständlich, so auch die steigenden Kurse auf die verehrend ausgefallenden US-Inflationsdaten nicht. Das liegt zum Teil auch an der Natur der Börse, wo es keinen direkten Zusammenhang zwischen Nachrichten und Kursen gibt (mehr erfahren). Gestern wurde also die Statistik verkündet, dass die US-Inflation davon galoppiert. Die positive Kursreaktion der Investoren kam daher, weil diese angeblich erleichtert seien, da die Teuerungsrate ja noch schlimmer hätte ausfallen können. Man malt sich die Welt, wie man will, könnte die richtige Einschätzung sein.

DAX, Vier-Stunden-Chart, Stand 14.085 Punkte

Manchmal fehlt den Anlegern der Wille zu relativieren. Nur weil eine Inflationsrate von 8,5 % nicht schlimmer als erwartet ausgefallen ist, deshalb ist dieser Wert ja nicht weniger schlimm. Damit die Relation in den Anlegerköpfen wieder etwas zurechtgerückt wird, die US-Notenbank sieht eine US-Inflationsrate um die 2% als angemessen an. Autsch!

Egal wie sehr sich die Anleger die US-Inflationsrate schönreden wollen, die Lage ist desolat. Die Inflation galoppiert in den USA (in der Eurozone sieht es mit 7,5 % nicht besser aus). In solch einem Umfeld hilft es nur die Leizinsen stark und zügig anzuheben. Im Markt werden für die USA bereits zwei Anhebungen um 0,5 Prozentpunkte erwartet. Die Medien weisen unermüdlich auf die Folgen für die Konjunktur hin, nämlich dass eine Rezession unvermeidbar ist, wenn die Zinsen ansteigen würden. Aber das die Konjunktur heiß gelaufen ist, gerade weil die Zinsen zu niedrig waren, darüber schreiben sie nichts. Es ist nun wichtig die Inflation zu bremsen. Achten Sie am Donnerstag auf die EZB-Sitzung.

Der DAX hat sein erstes Kursziel für die Woche bei 13.900 Punkten erreicht, wie in der Analyse „DAX-Ausblick: Stillstand ist nicht von Dauer“ vorgestellt wurde. Nun gilt es auszuloten, ob auch tiefere Ziele sofort oder zu einem späteren Zeitpunkt angesteuert werden können.

Short Signal ID 3218

Aktuell befindet sich der Index in einer neutralen Position. Nach oben eröffnet sich Potenzial, wenn der DAX über 14.360 Punkte klettern würde (fallende schwarze Trendlinie). Nach unten ist der Bereich bei 14.030 Punkten zu beachten (rote Linie). Sobald der Index unter diese Marke rutscht, sind die Verkäufer im Vorteil und würden dann das letzte Verlaufstief bei 13.887 Punkte anvisieren. Unterhalb der roten Linie ist das zweite Kursziel der Woche bei 13.400 Punkten aktiviert.

Im Moment sammeln die Verkäufer Kraft. Anleger sollten kurzzeitig steigende Kurse nicht voreilig als Stärke interpretieren. Die Inflationsgefahr im Markt wird bisher verkannt. Sie wird deutlich größere Auswirkungen auf Wirtschaft und Konsum haben, so dass der Aktienmarkt für eine lange Zeit unter Verkaufsruck bleiben sollte.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Wie schaukelt sich die Inflation hoch (mehr erfahren)?

 

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