Signale

Der Goldpreis kann von dem Preisdruck der letzten Monate nicht profitieren. Zu sehr sind die Marktteilnehmer im Bann der Aktienmärkte, an denen Wertpapiere sehr teuer gehandelt werden. Dabei ist das Thema Inflation so aktuell wie lange nicht mehr. Bisher wird sie von der Politik, und besonders von der europäischen Zentralbank EZB, ignoriert, doch die Teuerung kommt mit voller Wucht in der Realwirtschaft an. Ein Inflationsschock ist unvermeidlich.

Wohin man blickt, die Preise steigen. Ob Erzeugerpreise, Energiepreise oder Verbraucherpreise, überall geht es rauf mit der Inflation. Und obwohl die Kennzahlen eine eindeutige Sprache sprechen, will die Europäische Zentralbank nicht gegensteuern, was nicht nur fahrlässig ist, sondern zu Kollateralschäden führt. Sie hat bereits den Moment verpasst, an dem sie noch das Ruder hätte herumreißen können. Eine klare Haltung zu Geldwertstabilität wäre gut gewesen. Sie hätte Vertrauen aufbauen können. Nichts davon ist passiert.

Goldpreis, Tageschart, Stand 1.790 USD

Der Vergleich zwischen der Performance Aktienindex und Goldpreis ist nicht fair. Der Aktienmarkt profitiert von der Liquidität der Zentralbanken, die bekanntlich an der Druckermaschine (Computer) sitzen. Das neue Geld fließt in Staatshaushalte, in Unternehmensanleihen, in Rettungs- und Konjunkturprogramme. Jede Unterstützung der Wirtschaft führt irgendwo auch zu einer Stützung des Aktienmarktes. Wenn sich zudem die Anleger noch auf die helfende Hand der Zentralbanken verlassen, dann gehen sie immer größere Risiken ein.  In der Annahme, dass dem Aktieninvestment nichts passieren kann, da die Zentralbanken einen Wirtschaftseinbruch verhindern würden. Die Folge ist eine überlange Rallye an den Aktienmärkten, die ihren Anfang 2009 nach dem Ausbruch der Finanzkrise hatte (mehr erfahren).

Jetzt sind die Nebenwirkungen der hemmungslosen Gelddruckerei auch in der Realwirtschaft ersichtlich. Alles wird teurer und noch immer verschließt die EZB die Augen. Man rechnet einzelne Elemente der Inflationsberechnung heraus (z.B. Energie) und schaut dann auf die sogenannte Kernrate. Das ist in etwa so, als würden Sie die Reifen eines Fahrzeuges abmontieren und sich über das geringere Gewicht freuen. Nur ist es dann kein echtes Fahrzeug mehr, so wie es keine echte Inflationsrate mehr ist, wenn man wichtige Kosten herausrechnet.

Der Goldpreis hat es in der Vergangenheit schwer gehabt, weil es den Investoren an den Börsen gelungen ist, immer wieder neue Hochs zu erklimmen. Mit einem neuen Allzeithoch steigt die Stimmung, was noch mehr Geld in den Aktienmarkt treibt, was wiederum fallende Kurse unwahrscheinlich macht. Trotz Konjunkturabkühlung und Corona, die Aktienmärkte ignorieren die Realität. Doch lange geht diese Haltung nicht mehr gut. Der Grund ist folgender: Die Zentralbanken müssen handeln, wenn sie die Inflation nicht außer Kontrolle geraten lassen wollen. Die US-Notenbank FED macht schon mal einen Schritt und wird in diesem Jahr die Leitzinsen anheben.

Der Goldpreis befindet sich seit Mitte 2021 in einem Seitwärtskanal (grauer Bereich). Bisher gelang es nicht, ausreichend Kapital in Richtung des gelben Edelmetalls zu lenken, da Anleger ihren Spaß am Aktienmarkt hatten. Doch mit den zu erwartenden Leitzinserhöhungen wird es zu Kursverlusten an den Aktienmärkten kommen. Zinserhöhungen sind Gift für den Aktienmarkt. Plötzlich werden Aktienkäufer mit Kursverlusten konfrontiert werden und dann sicherere Anlagemöglichkeiten suchen. Diese finden sie dann u.a. beim gelben Edelmetall. In Kürze ist mit einer Anstiegsbewegung bis 1.865 USD zu rechnen. Dies wäre gleichzeitig auch ein Ausbruch aus dem Seitwärtskanal. Nach einem kurzen Test sollte es dann weiter herauf in Richtung 1.910 USD gehen.

Marktteilnehmer sollten in diesem Jahr von einem Inflationschock überrascht werden. Der Preisdruck ist heute schon bei den Rohstoffen zu sehen, der Erzeugerpreise deutlich ansteigen lässt, was wiederum noch stärker als bisher in die Verkaufspreise fließen wird. Inflation wird zu einem Problem werden und die EZB ihr nicht gewachsen sein. Folglich sollte dann der Goldpreis von dieser Entwicklung profitieren.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

 

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