Signale

Jeder, der der Finanzwirtschaft einen Schlag versetzt, gilt zunächst mal als Bösewicht. So auch die Schweizer Nationalbank (SNB), die ohne Absprache entschieden hat, die Zukunft ihrer Währung nicht mehr an das Schicksal des Euros zu binden. Diese Entscheidung hat zu einem kurzzeitigen Finanzerdbeben geführt. Dabei ist die SNB nur für das Wohl der eigenen Währung verantwortlich und so hat sie auch gehandelt. Über einen ähnlichen Schritt sollten die Eurostaaten ebenfalls nachdenken.

Die Schweizer Nationalbank (SNB) sich klar gegen den Euro ausgesprochen. Sie ist nicht mehr gewillt, Euros gegen Franken aufzukaufen. Offensichtlich schätzen die Schweizer Währungshüter die Zukunft der Währung Euro als nicht investitionswürdig ein. Das kann sie auch nicht sein, denn wenn es etwas im Überfluss gibt, dann sinkt dessen Wert. Die Gelddruckerei der EZB verringert den Wert der Währung Euro.

Die SNB hat sich von der Abhängigkeit von der Geldpolitik der EZB gelöst. Das war ein mutiger und richtiger Schritt. Zu sehr waren die Schweizer Währungshüter in Abhängigkeit geraten. Man kennt das aus dem Leben. Man selbst lebt in gesunden finanziellen Verhältnissen, doch ein Freund hat vielleicht Probleme. Diesem möchte man helfen. Zunächst wird mit kleineren überschaubaren Beträgen begonnen, doch später summieren sich die Beträge, und ehe man sich versieht, schuldet der klamme Freund einem einen großen Betrag. Ob der das geliehen Geld jemals zurückzahlen kann, steht in den Sternen. Jetzt haben Sie sich in eine Situation manövriert, bei der die finanzielle Zukunft ihres Freundes auch ihre Zukunft ist.

In die oben beschriebene Situation sollte niemand kommen. Umso besser ist es, wenn man sich aus dieser befreien kann, bevor es zu spät ist. Die Schweizer haben sich von dem Schicksal des Euros lösen können. Es wird als „Ende mit Schrecken“ bezeichnet. Was aber ist mit all den Eurostaaten, die sich immer weiter verschulden, um anderen Staaten aus der Klemme zu helfen?

Deutschland hat viele Milliarden für die Rettung bzw. Stabilisierung kriselnder Eurostaaten aufgewendet. Und jetzt hängt man mittendrin und zittert, ob z. B. Griechenland wirklich aus der Eurozone aussteigen wird. Auch ein Schuldenschnitt in Griechenland oder in Spanien würde den deutschen Steuerzahler treffen, denn ein Großteil des Geldes wäre weg. Aus diesem Grund lohnt es sich auch für die Eurostaaten, zumindest den Gedankengang der Schweizer nachzuvollziehen.

Wer kann, sollte sich vielleicht rechtzeitig abwenden und nicht noch mehr gutes Geld dem schlechten hinterherwerfen. Wie man am Krisenverlauf erkennen konnte, helfen die Rettungsgelder keinem Land. Auch für die Eurostaaten wäre daher ein „Ende mit Schrecken“ begrüßenswert.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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