Signale

Nicht alles, was ein Trader macht, ist immer sinnvoll. Jedenfalls nicht für Außenstehende. Zum Beispiel verkauft er eine Short-Position mit kleinem Gewinn. Doch anstatt sich über das Plus zu freuen, kommt Unruhe in ihm auf. Der Grund ist: Er glaubt, er habe zu früh verkauft. Als wüsste der Markt, was in dem Trader vorgeht, wartet dieser, bis der Trader die Geduld verliert und erneut einsteigt.

Fast alle Trader kennen dieses Gefühl. Man wartet zu lange mit dem Verkauf und der Gewinn schmilzt dahin. Beim nächsten Mal verkauft man zügig und dann wurmt einen diese Handlung, denn der Markt klebt auf dem Niveau, auf dem der Trader verkauft hatte. Er scheint sich sogar noch weiter in die analysierte Richtung bewegen zu wollen. Das ärgert den Trader.

Wenn ein Trader seine Position verkauft hat, dann hat er das mit einer bestimmten Überzeugung getan. Er hat zu dem Moment geglaubt, er mache das Richtige. Kaum sind wenige Minuten vergangen und die angesprochene Unruhe ist in dem Trader aufgeflammt, just dann will er auf dem gleichen Kursniveau, an dem er soeben verkauft hat, wieder einsteigen. Das klingt nicht logisch.

Der Gedankengang dahinter ist, dass der Trader glaubt, er habe hier eine gute Analyse, der der Markt noch weiter in die analysierte Richtung folgen wird und diesen Weg will er profitabel handeln. Warum hat er dann zuvor verkauft, müsste die anschließende Frage sein. Ein Fehler ist in jedem Fall passiert: entweder zu früh verkauft oder wieder auf demselben Niveau eingestiegen. Beides ist falsch.

Das Kaufen auf demselben Niveau gibt es ebenso für den Fall, wenn ein Trader auf der Verlustschiene ist. Hat er mit seinem Trade falsch gelegen und wurde er ausgestoppt, dann ist zunächst daran nichts Verwerfliches. Problematisch wird es, wenn der Trader erneut in Unruhe gerät und glaubt, er sei unfairerweise aus dem Markt gekegelt worden.

Sofort macht er sich auf, um wieder einzusteigen. Er eröffnet eine neue Position auf demselben Niveau, auf dem er gerade eben ausgestoppt wurde. Besonders die Verlustsicherungsfunktion einer Stopp-Loss-Order ist damit ausgehebelt. Der Trader vergrößert auf diesem Weg nur seinen Verlust.

In der Regel sind eilige Neueinstiege in Tradingpositionen fast immer nachteilig für den Tradeverlauf. Es gibt wenige Ausnahmen, die aber nicht der Rede wert sind. Die Ursache für solch eine Handlung ist die Unsicherheit des Traders. Er hält sich nicht an seinen Tradingplan (dann hätte er nicht voreilig verkaufen dürfen) oder es kam zu einer falschen Marktinterpretation, die ihn von seinem ursprünglichen Plan hat abweichen lassen.

Ein Trade kann manuell, durch Erreichen des Take-Profit-Wertes, oder durch das Auslösen eines Stopp-Loss-Auftrags beendet werden. Ein Trader muss dann mit dieser Situation, dass ein Geschäft abgeschlossen ist, umgehen können und darf dem Trade dann nicht mehr nachtrauern. Das ist leichter gesagt als getan. Es ändert jedoch nichts daran, dass diese Handlung ein Fehler ist und vom Trader selbst abgestellt werden muss.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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