Signale

Der Goldpreis ist gestern auf ein neues Rekordhoch gestiegen. Eine Schuldenkrise in Frankreich bahnt sich an, die dann auch die Eurozone anstecken könnte. Anleger zögern nicht lange und tauschen ihr Geld in Gold. Schulden werden zu einem Problem, seit sich die Nationen nicht mehr vertrauen. Ohne Vertrauen vertrocknet der Geldfluss. Die Flucht in Gold zeigt diese Sorge.

Schulden gab es schon immer, und bekanntermaßen sind nahezu alle Staaten verschuldet. Daher sind Verbindlichkeiten nicht neu. Neu ist, dass seit der Wahl von US-Präsident Trump das eigene Wohl eines Landes im Vordergrund steht und nicht mehr die Gemeinschaft.

In der Vergangenheit wurde das Schuldenmachen der Staaten toleriert. Man brauchte einander, um Handel zu treiben, so blieb es nur bei Ermahnungen. Jetzt hat sich die Lage verändert, nachdem der US-Präsident mit seiner Zollpolitik die Macht des Stärkeren in den Vordergrund gerückt hat. Jetzt kämpft jedes Land für sich und für seinen Vorteil.

Goldpreis, Wochenchart, Stand 3.645 US-Dollar

Was ist in Frankreich geschehen? Ministerpräsident François Bayrou verlor am Montagabend eine Vertrauensfrage. Das war keine Überraschung, da das Land sparen muss, aber niemand will mitmachen. Weder die anderen Parteien noch die Bürger. Eine Schuldenkrise ist vorprogrammiert.

Frankreichs Präsident Macron hat schnell gehandelt und einen neuen Ministerpräsidenten (Sébastien Lecornu) eingesetzt. Dieser soll nun das Unmögliche möglich machen: einen Sparhaushalt durchboxen, bei dem niemand mitmachen will. Eine Regierungskrise bahnt sich ebenfalls an.

Die Sache mit den Staatsschulden ist kompliziert und einfach zugleich. Kompliziert, weil niemand der Erste sein will, der sich zurücknimmt. Einfach, weil man schlicht weniger ausgeben muss als man einnimmt. Der einfachere Weg ist naheliegenderweise, so weiterzumachen wie bisher, weshalb sich die Schulden türmen.

In der Summe geben die Regierungen ständig mehr aus als sie haben. Das neue Geld leihen sie sich, ohne es netto zurückzuzahlen. Heißt: Ein Loch wird gestopft und durch noch mehr Kredit wird ein neues Loch gerissen. So funktioniert das Schuldenmachen der Staaten (mehr erfahren).

Durch die veränderte Weltlage ist das Problem Frankreichs sofort ein gefundenes Fressen für andere Nationen, die die Aufmerksamkeit auf die Schulden der anderen lenken wollen. Schnell kann sich die Schuldenkrise Frankreichs zu einer Schuldenkrise in der Eurozone auswachsen, da viele Länder dieselbe Währung benutzen. Die Lage ist fragil. Die Flucht in Gold ist daher keinesfalls eine Überraschung.

Wer sich vor der Schuldenkrise schützen will, der kauft Gold. Die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall bleibt hoch. In der Analyse „Gold: Die Fortsetzung der Rallye“ wurde rechtzeitig auf diese Entwicklung hingewiesen. Der Kaufdruck kommt von Staaten (Zentralbank-Geld), Unternehmen und Privatinvestoren zugleich. Alle eint der Wunsch, das Ersparte (das Vermögen) in einen Wertespeicher legen zu können, und das ist Gold.

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Buchtipp

Daher ist im obigen Chartbild bisher keine Schwäche zu sehen. Der Grund ist klar: Den meisten heutigen Käufern geht es um die Schutzfunktion des Goldes. Sie kaufen zu jedem Preis. Hauptsache, das eigene Geld ist in Sicherheit (zumindest sicherer als Papiergeld). Keine Investition ist vollkommen sicher.

Zwar erhitzt sich die Rallye, es kommt zu keinen Pausen (Korrekturen), doch solange der Kaufdruck hoch bleibt, solange nährt die Hausse die Hausse, wie man an der Börse sagt. Solange es keine rote (negative) Wochenkerze gibt, ist die Rallye noch am Laufen. In der letzten Goldpreis-Analyse wurde ein Kursziel bei 4.000 US-Dollar ausgegeben.

Bei der letzten Eurokrise (hier) waren es Griechenland und Zypern, die ins Wanken kamen. Die Notlage in Frankreich ist jetzt eine andere Hausnummer. Wer von den Anlegern die drohende Schuldenkrise erkennt, der kauft frühzeitig Gold (auch Bitcoin ist ein Schutz).

Die Mehrheit der Anleger kauft erst dann Gold, wenn das Offensichtliche, nämlich eine Schuldenkrise, nicht mehr zu kaschieren ist. Doch dann ist der Goldpreis viel weiter gestiegen. Noch Anfang 2025 (bevor Trump loslegte) notierte der Goldpreis bei 2.640 US-Dollar. Gestern lag das Tageshoch bei 3.674 US-Dollar. Es ist nie zu spät, sein Geld in Sicherheit zu bringen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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