Die USA und China haben sich auf einen Deal geeinigt, was zu einem Freudensprung an den Börsen geführt hat. Der DAX markiert gleich zu Handelsbeginn ein neues Allzeithoch bei 23.910 Punkten. Dieser Anstieg ist den Späteinsteigern zu verdanken, die nun angetrieben durch diese Einigung im Handelsstreit eine Rallyefortsetzung erwarten. Dabei ist schon alles eingepreist gewesen, sodass der Kurssprung abverkauft wird.
Der Deal lautet: Pause im Handelsstreit für 90 Tage. Die USA senken ihre Strafzölle auf chinesische Waren von 145 % auf jetzt 30 %. China senkt seine Strafzölle auf US-Waren von 125 % auf 10 %. Der Deal wird auf in den Medien gefeiert, besonders die US-Quellen überbieten sich mit Superlativen und klopfen sich auf die eigene Schulter.
Es macht den Anschein, als wollten beide Seiten einen gesichtswahrenden Deal präsentieren. Nach einer nachhaltigen Einigung sieht es jedoch bisher nicht aus.
DAX, Tageschart, Stand 23.790 Punkte
Der DAX startet fulminant in die neue Handelswoche. Was zunächst nach Stärke und nach einer Rallyefortsetzung aussieht, könnte sich als eine Erschöpfungslücke (Exhausting-Gap) herausstellen. Der DAX ist heiß gelaufen.
Auf dem aktuellen Kursniveau halten sich neue Käufer zurück. Es sollte nicht wundern, wenn der Index trotz des euphorischen Starts zur Schwäche tendieren sollte. Wie mehrfach in diesem Blog erwähnt, ist einer Einigung im Handelsstreit keine Neuigkeit für die Marktteilnehmer, sondern bereits in den Kursen eingepreist.
Im Idealfall wurde mit dem bisherigen Allzeithoch bei 23.910 Punkten ein Tageshoch markiert, dass nun ein Ende der aktuellen Rallyephase markieren dürfte. In der Folge ist mit Gewinnmitnahmen und nachgebenden Kursen zu rechnen.
In dem Artikel „DAX-Ausblick: Ernüchterungsphase kommt“ wurde ein Freudensprung erwartet, nachdem eine Einigung im Handelsstreit verkündet werden würde, dieser sollte abverkauft werden.
Nun ist die Einigung raus. Der DAX sollte jetzt nachgeben. Jede Form steigender Notierungen sollte für den Verkauf von Positionen genutzt werden, sodass die Verkäufer die Oberhand gewinnen werden. Der Index ist zunächst auf dem Weg zu 23.476 Punkten (altes Allzeithoch).
An dieser Stelle wird sich dann entscheiden, wer die besseren Karten an der Börse hat. Sofern die Käufer den Index an dieser Stelle verteidigen können, dann haben sie die Chance erneut einen Anstieg zu initiieren.
Anders hingegen, wenn der DAX unter 22.476 Punkte zurückfällt und damit die Widerstandslinie wieder vor der Nase hat. In dem Fall ist die Wahrscheinlichkeit für eine größere Korrektur und Gewinnmitnahmen groß. Zudem hätte der DAX 434 Punkte vom Tageshoch abgegeben, was die Kräfteverschiebung in Zahlen ausdrückt. Das Ziel sinkender Notierungen lautet dann 22.300 Punkte, solange der DAX unterhalb von 23.476 Punkten verbleibt.
Für einen kurzen Moment haben die Herzen der Anleger höhergeschlagen, als der DAX mit Schwung die 23.900 Punkte erreicht hat. Doch wie sich zeigt, kann der Index diesen Bereich nicht verteidigen, da die Verkäufer ihre Aktien hergeben und somit Verkaufsdruck generieren. Bis auf die Spätzügler gibt es derzeit keine echten Käufer am Markt, weil die Preise schon weit geklettert sind und eine Pause dringend nötig ist.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
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