Signale

Die Börsen sind wieder in Feierlaune. Die Zuversicht der Anleger ist schnell zurückgekehrt, nachdem sie den Kriegsausbruch Israel/Iran verdaut haben. Der DAX ist wieder im Rally-Modus. Die Woche endet positiv. Obwohl sich die Anleger eine direkte Fortsetzung wünschen, ist eine Korrektur noch nicht vom Tisch. In der neuen Woche wird eine Entscheidung fallen müssen, ob die Zuversicht gewinnt oder die Korrektur zurückkehrt.

Der Aktienmarkt hat die negativen Nachrichten schnell abschütteln können. Der Krieg zwischen Israel/Iran ist bereits vergessen, die Strafzoll-Thematik ist verschoben und die Inflation ist niedergekämpft. Was nun?

In der Not klammern sich die Anleger an das ewige Börsenthema „Zinsen“. Das geht immer. Man spricht dann von dem aufgehübschten Wort „Zinsfantasie“, die am Markt kursiert. Aufgebracht hat sie der US-Präsident, der niedrige Zinsen für die USA vehement fordert, aber bei Notenbankchef Powell kein Gehör findet.

Bei der Zinsfantasie geht es vorrangig um das folgende Zusammenspiel: Sinken die Leitzinsen, dann bekommen die Geschäftsbanken günstiges Geld von den Zentralbanken und können dieses wiederum günstig an Konsumenten und die Unternehmen weiterreichen (mehr über das Thema Geld / Zinsen erfahren). Die Wirtschaft profitiert und in der Folge auch der Aktienmarkt. Darauf hoffen die Anleger.

DAX, Tageschart, Stand 24.033 Punkte

DAX Chartanalyse Börse

Doch so weit ist es noch nicht. Zunächst geht der Streit weiter. Da der US-Präsident Trump den Notenbankchef Powell nicht entlassen kann und dieser ein Mandat bis Mai 2026 hat, ist die Lage für Trump etwas verzwickt. Sein neuester Plan: Nachdem es mit den Schmähungen gegen Powell bisher nichts geworden ist, will er jetzt schon seinen Nachfolger benennen und so die Märkte auf seine Seite ziehen. Dann sollen die Märkte dem neu designierten Chef mehr Gehör schenken als dem amtierenden Chef.

Am Aktienmarkt kam es infolge des Waffenstilstands zwischen Israel/Iran zu einer Erleichterungsrallye. Der DAX konnte bis in den Bereich von 24.000 Punkten ansteigen. Besonders am Freitagnachmittag zeigten sich Wertpapierkäufe, wohl computergestützte, die den Index deutlich ansteigen ließen. Jetzt breitet sich die Zuversicht unter den Käufern aus. Sie hoffen auf ein neues Rekordhoch für den deutschen Leitindex. In Übersee feiern die US-Indizes bereits die Rekordstand-Party.

Nun ist bekanntlich nicht alles Gold, was glänzt. Die Marktteilnehmer haben das Thema Strafzölle aus dem Blick verloren (oder bewusst verdrängt), doch der Juli naht und dann gibt es entweder Einigungen oder neuen Streit. Zudem schwächelt die US-Konjunktur, die nun langsamer wächst als ursprünglich geplant, wie Daten in der letzten Woche zeigten.

Im übergeordneten Bild befindet sich der DAX in einer Korrektur einer vorherigen Korrektur. Der erste Kursrückgang von 24.479 Punkten auf 23.051 Punkte war der erste Teil (hier). Die jetzige Aufwärtsbewegung korrigiert die Korrektur, ausgehend von 23.051 Punkten bis 24.033 Punkten.

Die Schlussfolgerung lautet daher: In der neuen Woche sollte die Korrektur nach Süden wieder einsetzen. Im Idealfall scheitert der DAX im Bereich von 24.100 Punkten. Fällt der Index unter 23.880 Punkte, dann rutscht der Index in den neutralen Bereich zurück, welcher zwischen 23.476 Punkten und 23.880 Punkten verläuft. Folglich ist unterhalb von 23.476 Punkten der Bereich, in dem die Verkäufer das Sagen haben.

DAX Trading Signal Long

Long Signal ID 3991

Eine Bullenherde, so nennt man die Käufer an den Börsen auch, ist nicht leicht zu bremsen. Vor allem dann nicht, wenn sie in so bester Laune ist. Denn trotz aller Risiken und charttechnischen Auswertungen: Die Käufer lassen sich nicht aufhalten, wenn sie Aktien erwerben wollen. Steigen die Aktienkurse, dann steigen auch die Indizes.

Oberhalb von 23.880 Punkten haben die Käufer gute Chancen, den Index vor sich her zu treiben. Die Zuversicht wird zunehmen. Der Markt wird sich die Chance auf ein neues Allzeithoch nicht nehmen lassen wollen. Bisher konnten die US-Konzerne mit ihrem Zahlenmaterial überzeugen, sodass die Marktteilnehmer auch bei weiteren Quartalszahlen eher positiv gestimmt sein könnten.

Wie so häufig an der Börse sind Freud und Leid nahe beieinander. Ob sich die Zuversicht durchsetzen kann oder ob die Korrektur die Oberhand gewinnen wird, wird sich gleich zu Wochenbeginn entscheiden.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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