Signale

Am Aktienmarkt kann sich der DAX immer wieder fangen, auch wenn das Börsenumfeld mal schlechter wird. So war es in der Vergangenheit und auch in der letzten Handelswoche. Durch die US-Leitzinssenkung machte der Index zunächst einen Sprung, der die Stimmung verbesserte. Am Freitag konnten die Kurse am Aktienmarkt zwar nachlegen, doch das Kursplus schmolz bis zum Handelsende dahin. Auch wenn es Pros am Aktienmarkt gibt, sind die Cons nicht vom Tisch.

Anleger an den Börsen sind Event-getrieben. Sie brauchen ständig einen Aufhänger, einen Grund, warum Aktien steigen bzw. steigen sollten. Die nachrichtengetriebenen Kursreaktionen durch Konjunktur- oder Inflationsdaten kennt man ja zur Genüge. In der letzten Woche war es die US-Leitzinssenkung, die mit Spannung erwartet wurde. Es kam, wie es sich die Anleger gewünscht hatten. Die US-Leitzinsen wurden um 0,25% gesenkt.

Doch obwohl die Marktteilnehmer diesen Schritt in den Kursen bereits vorweggenommen hatten, wollten sie mehr. Die Börsenkurse legten daher auch in der Folge zu. Wenn es nach den Anlegern geht, dann sollen auf den ersten Zinsschritt nämlich weitere folgen. Mit zwei weiteren Zinssenkungen wird in diesem Jahr gerechnet und im nächsten Jahr mit drei. Das ist der berühmte Zins-Pfad, über den sich die Anleger so freuen.

DAX, Tageschart, Stand 23.639 Punkte

dax-wochen-ausblick

Im obigen Chartbild zeigt sich die Reaktion des DAX auf die US-Leitzinssenkung. Die Kerzen am Donnerstag und am Freitag (die letzten beiden). Es gibt positive Aspekte zu erkennen. Der Index konnte die Widerstandslinie bei 23.476 Punkten zurückerobern. Zugleich gelang am Freitag ein Sprung über die wichtige Abwärtstrendlinie (blau, gestrichelt) in der Bildmitte.

Dieser Erfolg ist jedoch mit Vorsicht zu behandeln, denn der Ausbruch kam an einem besonderen Freitag zustande, nämlich an einem großen Verfallstag, an dem Termin- und Optionsgeschäfte auslaufen (Hexensabbat). An solchen Tagen sind die großen Marktteilnehmer unter sich und schieben den DAX hin und her, so wie es für sie zur Ausübung ihrer Geschäfte sinnvoll ist. Daher ist der Freitag kurstechnisch kein normaler Börsentag gewesen. Dieser folgt dann am Montag.

Der Kursverlauf in der letzten Handelswoche liefert einen weiteren Hinweis. Der DAX hat mit dem Rückfall zur Wochenmitte die Spannweite des Trendkanals (siehe beide vertikale Linien) abgearbeitet. Damit ist der Index charttechnisch wieder offen, um eine neue Aufwärtsbewegung zu beginnen. Dies gilt es im Hinterkopf zu behalten.

Jetzt ist natürlich nicht alles rosig, nur weil sich die Anleger über heutige und zukünftige Leitzinssenkungen freuen und die Aktienkurse wieder zu steigen beginnen. Bekanntermaßen gibt es nichts umsonst. Niedrige Zinsen fachen die Inflation an (mehr erfahren). Die US-Notenbank Fed wird Probleme haben, Arbeitsmarkt und Inflation im Griff zu halten. Der Goldpreis (hier) zeigt bereits dieses Unwohlsein unter den Investoren.

Zu Wochenbeginn kommt es am deutschen Aktienmarkt sogleich auf den Bereich bei 23.610 – 23.650 Punkten an. Dieser kleine Bereich reicht schon aus, um die Richtung an der Börse zu bestimmen. Beginnt der DAX positiv und notiert oberhalb von 23.650 Punkten, dann ist der Weg frei für einen weiteren Anstieg bis zunächst 23.950 Punkte (Unterkante des grauen Seitwärtskanals). Fällt der Index unter 23.610 Punkte zurück, dann ist der Ausbruch am Freitag über die blaue Abwärtstrendlinie zurückgenommen. In diesem Fall wird der Verkaufsdruck wieder zunehmen und der DAX zunächst 23.476 Punkte ansteuern und danach in Richtung 22.935 Punkte nachgeben, so wie es die ursprüngliche Analyse vorhersah.

Short Signal ID 4043

An den Börsen kommt die Zuversicht zurück, nachdem die US-Notenbank Fed den neuen Zins-Pfad betreten hat. Das Zinsniveau soll sinken und die Aktienmärkte davon profitieren. Im Moment reicht jede Meldung aus, die nach mehr Geld im Umlauf klingt (niedrige Zinsen, mehr Schulden), um die Börsenkurse zum Anstieg zu animieren. Die Pro-Denker, diejenigen, die von steigenden Kursen ausgehen, nehmen zu.

Zugleich jedoch klemmt es in der Pharmabranche, bei den Halbleitern, im Maschinenbau und in der Automobilindustrie. Nur weil die Börsenkurse steigen, sind diese Sorgen nicht verschwunden. Die Contra-Fraktion weist ebenso auf die ausufernden Schulden in Frankreich und den USA hin, die kaum Hoffnung auf Besserung geben.

Der Aktienmarkt steht auf der Schwelle, an der Käufer und Verkäufer Argumente für sich beanspruchen. Der Handelsbeginn am Montag wird Hinweise für die weitere Richtung geben, die durch die angegebenen Kursmarken abgeleitet werden können.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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