Der Aktienmarkt kann in dieser Woche nicht überzeugen. Alle bisherigen Handelstage beginnen mit einer schnellen Aufwärtsbewegung, die dann im Tagesverlauf abverkauft wird. Das ist ein Schwächezeichen und sollte unbedingt beachtet werden. Während vor allem Privatanleger an eine baldige Rallye glauben, machen die Verkäufer Nägel mit Köpfen.
An der Börse wurde bereits alles gehandelt, was es an Themen gibt. Es gibt keine neuen Kurstreiber mehr. Der jüngste Krieg zwischen Israel und Iran ist an der Börse schon wieder Vergangenheit. Die NATO hat eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben beschlossen (5% des BIP). Dieses geplante neue Geld war bereits zuvor in den Rüstungsaktien eingepreist worden, sodass dort keine Regung zu sehen war.
Diese Woche ist entscheidend, da nun Käufer und Verkäufer sich ebenbürtig entgegenstehen. Die unerfahrene Gruppe am Aktienmarkt interpretiert den Kursrückgang der letzten beiden Wochen als Kaufchance. Die Profis hingegen erhalten auf dem aktuellen Kursniveau eine Chance zum Ausstieg aus dem Aktienmarkt. Auch wenn der DAX langsam zu steigen versucht, nutzen die Verkäufer ihre Möglichkeiten, wie die Intraday-Kursverläufe zeigen.
DAX, Tageschart, Stand 23.596 Punkte
Der Sprung des DAX über die Widerstandslinie bei 23.476 Punkten hat manchen Anleger elektrisiert. Für einen Moment strahlten die Augen der Marktteilnehmer, weil der Index wieder die Kurve nach Norden bekommen könnte.
Mit Mühe, fast schon zwanghaft, versucht der Nasdaq100 seit Tagen, ein neues Allzeithoch zu erreichen. Das gelang dem Technologie-Index am gestrigen Tag. Ob nach der Plackerei noch neue Anschlusskäufer auftauchen, ist zu bezweifeln. Die US-Futures signalisieren einen positiven Handelsstart, nachdem Micron Technologies gute Zahlen vorgelegt hat, doch die Luft für einen weiteren Anstieg ist dünn. Eine scharfe Abkehr im Tagesverlauf sollte nicht überraschen.
Der DAX konnte die Widerstandslinie bei 23.476 Punkten zurückerobern, was den Verkaufsdruck zunächst nachlassen ließ. Wie in der Wochenendanalyse „DAX-Ausblick: Kein Hoffen auf eine Trendwende“ beschrieben worden ist, besteht oberhalb dieser Marke die Chance, bis 23.900 Punkte zu steigen, ohne dass sich an der übergeordneten Korrekturgefahr etwas ändert.
Nun gilt es, auf die Schlüsselmarke bei 23.476 Punkten zu achten. Fällt der DAX unter diese Marke – am gestrigen Tag war der Test erfolgreich – dann ist der Tanz in der neutralen Zone beendet und der Index würde sich wieder im Verkaufsmodus befinden. Unterhalb von 23.476 Punkten lautet das erste Ziel 22.600 Punkte; wahrscheinlich werden es mehr.
Anleger sollten jetzt nicht mehr auf eine neue Rallyephase hoffen und die Signale des Marktes aufnehmen. Der Aktienmarkt neigt zur Schwäche. Alle, die investiert sein wollen, sind bereits bis zur Halskrause investiert. Neue Nachfrage bleibt aus. Das aktuelle Niveau ist weiterhin hoch, sodass Gewinne mitzunehmen eine lukrative Angelegenheit sein kann. Es lohnt sich, darüber nachzudenken.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Erhalten Sie mit DAX-Trading-Signale (mehr erfahren)