Signale

Der DAX kann zu Wochenbeginn einen riesigen Sprung hinlegen, nachdem sich am Sonntag in den USA eine Einigung im Haushaltsstreit anbahnte. Natürlich ist es schön, wenn ein Streit aus der Welt geräumt wird, und damit wäre die Freude der Marktteilnehmer gerechtfertigt. Doch wie sich zeigt, wurde nichts gelöst, sondern nur ein Übergangshaushalt ist angedacht. Fürs Erste kümmert das die Anleger wenig.

Die Reaktion an den Börsen am gestrigen Tag ist mehr dem automatisierten Handel und dem Schließen von Short-Positionen geschuldet, als dass sich wirklich etwas am Börsenumfeld geändert hätte. Am Freitag waren die Sorgenfalten der Anleger noch groß, und am Montag scheinen alle Sorgen verflogen zu sein.

Tatsächlich hat sich kaum etwas an den Streitpunkten verändert. Die Demokraten haben nicht bekommen, was sie gefordert haben, und die Republikaner sind mit ihren Themen auch nicht zu einer Einigung gelangt. Die Marktteilnehmer an den Börsen sollten trotz all der Euphorie erkennen, dass hier wieder das berühmte US-Schauspiel stattfindet. Es geht wieder um die Show. US-Präsident Trump hat so lange gewartet, bis der Shutdown einen neuen Rekord markiert hat (das kommt dann in die Geschichtsbücher), und erst dann hat er sich gesprächsbereit gezeigt.

DAX, Tageschart, Stand 24.096 Punkte

DAX Chartbild nach US-Shutdown

Wie das in der Politik so ist: Man findet die richtige Formulierung, auch wenn es in der Sache keinen Fortschritt gibt. In den USA will man sich jetzt auf einen Übergangshaushalt einigen, was noch nicht offiziell beschlossen ist (Mittwoch ist die Abstimmung), aber mit hoher Wahrscheinlichkeit zustande kommen wird.

Mit dieser externen Nachricht am Sonntag hat der DAX die Kurve noch vor dem Erreichen der unteren Begrenzungslinie seines Trendkanals bekommen. Im obigen Chartbild ist der riesige Kurssprung zu erkennen.

Diese plötzliche Marktveränderung hat zu Verschiebungen von Positionen geführt. Viele Marktteilnehmer mussten ihre Haltung überdenken und anpassen. Das passiert in der Regel bei kurzfristig orientierten Anlegern und bei Leerverkäufern, da diese ihre Verluste begrenzen müssen. Aber die große Wende ist mit dem starken Start in die Woche noch nicht geschafft.

Anleger denken in der Regel mit ihrem Depot. Wenn es läuft, ist die Welt in Ordnung. Die Realität kann zwar ganz anders sein, doch wenn die Kurse steigen, ist die Stimmung entsprechend. Daher verwundert es nicht, dass nun vermehrt die Jahresendrallye wieder ein Thema ist, während letzte Woche bei fallenden Kursen die KI-Blase thematisiert wurde.

Nach der wilden Party am gestrigen Tag legen die Anleger heute nach und schieben den DAX weiter an. Dabei kann der Index die runde Marke von 24.000 Punkten erobern. Das ist ein Pluspunkt und wird auch in den Medien thematisiert werden, was wiederum für neues Anlegerinteresse sorgen sollte. Solange der Index nicht mehr unter 23.952 Punkte sinkt, werden die Käufer weiter auf das Gaspedal drücken wollen.

Der Aktienmarkt zeigt sich stark, auch wenn übergeordnet der DAX sich in einer trendlosen Phase befindet. Die Seitwärtsphase dauert an. Verkäufer und Käufer wechseln sich ab. Nachrichten führen zu Marktreaktionen. Ohne eine Meldung passiert wenig. Der Markt ist gesättigt, aber solange Geld an die Börse fließt, lassen sich steigende Kurse nicht bremsen.

Short Signal ID 4067

Anleger sollten nicht zu viel in die Erfolgsmeldung bezüglich des Haushaltsstreits in den USA hineininterpretieren. Die USA haben es selbst so weit kommen lassen und sich nicht rechtzeitig um Schuldenobergrenze und Haushalt gekümmert. Jetzt feiern die Aktienmärkte eine Einigung, wo der Schaden von denselben Akteuren ausgelöst wurde.

Zudem sollten die Anleger nicht vergessen, dass das Thema Schuldenkrise/Haushaltsstreit nicht gelöst, sondern nur auf Januar 2026 verschoben wurde (noch nicht offiziell). Im Moment will die US-Politik den Regierungsstillstand beenden, damit über Weihnachten und das Jahresende die Einschränkungen gering bleiben.

Es sieht danach aus, als wollten sich die Anleger die letzten Wochen vor dem Jahresende nicht von sinkenden Kursen verderben lassen. Wie sehr die Käufer an ihren Papieren festhalten werden, wird sich morgen nach der Abstimmung im US-Repräsentantenhaus zeigen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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