Signale

Die Handelswoche an der deutschen Börse verlief außergewöhnlich stark. Der DAX gewann 3% hinzu. Dabei gibt es nichts zu feiern, und dennoch: Wenn die Anleger zuversichtlich sind, dann reicht auch eine simple Ankündigung, wie etwa Trump werde sich mit Putin treffen, um den DAX sofort ansteigen zu lassen. In einem solchen Umfeld kommt jede Nachricht den Anlegern gelegen.

Trump spielt weiterhin mit den Märkten, und die Teilnehmer lassen gerne mit sich spielen. Solange am Ende die Börsenkurse steigen, stört es die Anleger nicht, wenn sie an der Nase herumgeführt werden. Der einzige Grund, warum ein Anleger an der Börse handelt, ist sein Wunsch nach Gewinnen. Wie diese zustande kommen, welches Gerücht die Kurse treibt, ist häufig zweitrangig.

So schnell kann sich das Blatt an der Börse wenden. In der letzten DAX-Analyse war der DAX aus einem Trendkanal herausgefallen. Das ist meist ein klares Signal für die Börsen, um dann in Ausbruchsrichtung weiterzulaufen. Doch weit gefehlt, wie der Wochenverlauf gezeigt hat.

DAX, Tageschart, Stand 24.162 Punkte

DAX Chartanalyse für die Woche

Gemäß dem Motto: „Es kann nicht sein, was nicht sein darf“ werden an den Börsen sinkende Notierungen vermieden. Käufer sind immer zur Stelle. Anleger sehen sich die vergangene Entwicklung an den Börsen an und sagen sich: Die Kurse werden sowieso wieder steigen, und das gibt ihnen Vertrauen. Wenn tatsächlich ein Notfall eintreten sollte, dann werden die Börsen in der Regel gerettet, so der allgemeine Gedanke unter den Investoren. Die Zuversicht nimmt zu. So war es in der Vergangenheit, und so soll es auch weiterhin sein. Die Grundstimmung ist daher positiv.

Ein weiterer Faktor ist der US-Präsident, der ebenfalls seine Freude an steigenden Börsenkursen entdeckt hat. Der Mann aus dem Oval Office findet fast täglich die Worte, die die berauschten Anleger hören wollen, auch wenn diese manchmal nichtssagend sind.

Zum Beispiel finden sich alle paar Tage Aussagen zu einem Handelsdeal mit China. „Wir haben was in Aussicht“, „ein Deal ist nahe“ oder ähnliche Meldungen werden dann durch die Börsen-Säle getragen. Das Ergebnis ist bisher null, aber Anleger wollen das hören, und sie bekommen solche Kommentare auch. So viel zur Hoffnung auf einen Deal mit China.

Einen Kurssprung machte der DAX am Freitag, als die Meldung über ein baldiges Treffen mit dem russischen Präsidenten Putin die Runde machte. Selbstredend, dass die Anleger nicht viel über das geplante Gespräch wissen, auch nicht, ob es eine Einigung geben wird, dennoch hat es an steigenden Kursen nicht gemangelt. Angeblich hat die Hoffnung auf einen baldigen Frieden die Marktteilnehmer zum Aktienkauf animiert. In der Zwischenzeit wurde ein geplantes Treffen in Alaska am 15. August verkündet.

Die größte Kursbewegung ging am letzten Donnerstag vonstatten und veränderte das Chartbild deutlich. Die große vorletzte Kerze führte den DAX wieder in den Trendkanal zurück. Damit war der Ausbruch auf der Unterseite aufgehoben worden. An der Börse spricht man in so einem Fall auch von einer Bärenfalle.

Was war geschehen? US-Präsident Trump hat die Hoffnung der Anleger auf US-Zinssenkungen erneut entfacht. Er arbeitet bereits an einem Nachfolger für den aktuellen Fed-Chef Powell und versucht ihn so zu schwächen bzw. auf seine Linie zu bringen (Ziel: Zinssenkungen). Bei solchen Dingen kennen die Aktienkäufer kein Halten, denn niedrige Zinsen führen zu mehr Geld im Umlauf, und dieses Geld findet seinen Weg an die Aktienmärkte, was wiederum die Kurse hebt. So war es in der Vergangenheit, und so soll es auch in der Zukunft sein.

DAX Short Trading Signal

Short Signal ID 4015

In der neuen Handelswoche wird es um die beiden Begrenzungslinien des Trendkanals gehen. Auf der Unterseite 23.900 Punkte und auf der Oberseite 24.480 Punkte. Dazwischen ist, wie schon in den Wochen zuvor, Niemandsland. Durch den Fehlausbruch auf der Unterseite steigen nun die Chancen der Käufer, die den Index auf der Oberseite herausdrängen wollen. Zudem sind US-Zinssenkungen ein starker Hoffnungstreiber.

Die Hoffnung der Anleger nimmt immer größere Ausmaße an. Dabei konzentriert sie sich nicht nur auf den Aktienmarkt, sondern auch auf Gold und den Krypto-Markt. Der aktuelle Anstieg von Ethereum ist ein Beispiel, wie stark die Partylaune ist, die auch auf die Altcoins abfärbt, die ebenfalls ansteigen können. Ein zusätzlicher Kurstreiber war die Erlaubnis von Trump, dass nun auch US-Rentenfonds in Krypto investieren dürfen, was die Rallye in diesem Markt beschleunigt hat.

Anleger haben Hoffnungen, und Trump bedient diesen Wunsch mit Ankündigungen und Aussagen. Nicht alles hat Hand und Fuß, und häufig rudert der US-Präsident wieder zurück, dennoch steigen die Kurse, und nur das allein zählt im Moment.

Obwohl der Gegenwind für die Unternehmen bereits spürbar ist (Handelshemmnisse durch Zölle) und Gewinnwarnungen bereits die Runde machen, ist bei den Anlegern noch kein Risikobewusstsein zu spüren. Sie geben sich der Hoffnung auf steigende Kurse hin, und wenn die Mehrheit dieser Meinung ist, dann steigen die Börsen tatsächlich.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.: Erhalten Sie mit DAX-Trading-Signale (mehr erfahren)