Die Anleger sind nervös. Zu unklar sind die Aussichten, wie sich die Börsen entwickeln könnten. Diejenigen, die kaufen können, halten sich aufgrund der vielen Unsicherheitsfaktoren zurück. Diejenigen, die verkaufen können, hoffen noch auf eine positive Überraschung und behalten vorerst ihre Wertpapiere. Folglich laufen die Kurse seitwärts, jedoch sind die Anleger immer bereit, schnell zu handeln.
Soeben hat die EZB verkündet, dass sie die Leitzinsen im Euroraum unverändert lassen wird. Damit ist klar, dass es keine Sorgen um Deflation gibt. Ebenso wenig gibt es Ängste um eine Inflation im Euroraum. Im Grunde könnte die EZB sich zurücklehnen und nichts machen. Das hat sie mit ihrer Entscheidung dann auch getan.
Bleibt noch der Unruheherd Krim-Krise. Die Investoren wissen, dass sie nichts wissen. Was derzeit im Hintergrund verhandelt und geredet wird, ist für die Börsenteilnehmer brandgefährlich. Ein falsches Wort und die Kurse schmieren ab. Umgekehrt gilt das Gleiche. Ein Wort der Entspannung und die Aktien schießen nach oben. Die Volatilität am Markt hat deutlich zugenommen.
Also blicken die Anleger nervös an die Anzeigentafel. Die Hoffnung hat nun das Kommando übernommen. Je nachdem, welche Position man eingenommen hat (short oder long) ist der Wunsch auf die zukünftige Entwicklung entsprechend.
Viele erhoffen sich von der EZB-Pressekonferenz wieder einmal eine Signalwirkung für die Märkte. Wenn nichts mehr geht, dann ruhten die Hoffnungen in den letzten Monaten immer auf EZB-Präsident Draghi. Was der den unruhigen Anlegern aber sagen soll, das bleibt wohl ein Geheimnis.
Bleibt noch die Charttechnik. Nach der letzen Analyse „DAX-Analyse: Jetzt nix wie raus!“ stehen deutlich fallende Kurse noch aus. Es heißt:
Der Aufwärtsdrang könnte (wäre durchaus wieder unnatürlich) auch noch die fallende Trendlinie bei 9600 Punkten erreichen, um dann deutlich nachzugeben. An dem Kursziel bei 9076 Punkten ändert das nichts.
In der Politik und auch an der Börse kann jedes Wort schnell falsch interpretiert werden. Besonders dann, wenn die Anleger so nervös sind wie heute. Das kann das Wort des EZB-Präsidenten sein, das eines Staatspräsidenten oder ein unerwartetes Ereignis in der Krisenregion.
Nervöse Anleger brauchen einen Impuls, der sie zum Handeln animiert. Vielleicht kommt dieser am Nachmittag.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team