Signale

Die Aktienkurse fallen dieser Tage bedrohlich schnell gen Süden. Das ist insofern nicht außergewöhnlich, da Wertpapiere zuvor im Preis auch gestiegen sind. Man könnte meinen, wie bei einer Wippe gleichen sich die Kräfte aus. Mal sind die Käufer im Vorteil und mal die Verkäufer. Doch in den Medien ist die Interpretation eine ganz andere. Man spricht von Wertverlust und von Marktkapitalisierung, welche vernichtet wurde. Solch eine Herangehensweise wird der Börse nicht gerecht.

Am Finanzmarkt werde Preise gebildet und Transaktionen durchgeführt. Für den Grund, warum jemand handelt, interessiert sich dort niemand, sondern alleine für das Geschäft. Die Börse ist Vermittler zwischen Käufern und Verkäufern und dafür verlangt sie ein Honorar. Entscheidet ist alleine, ob mehr Nachfrage als Angebot vorherrscht (Preis steigt) oder umgekehrt (Preis fällt). Daher ist es völlig unnütz, den täglichen Kursveränderungen einen Grund andichten zu wollen, denn es gibt die tatsächliche Erklärung dafür nicht. Dennoch liefern die Medien allerlei Gründe.

Niemand weiß, warum Aktien heute verkauft werden. Niemand weiß, warum plötzlich Nachfrage aufkommt und der Preis durch die Decke geht. Jeder Anleger kann daher nur auf seine Meinung vertrauen und nach eigener Überzeugung handeln. Alles andere ist an der Börse ein Teil der Funktionsweise. Nachrichten und Tickermeldungen gehören zum Börsenalltag, sie sind aber nie der wirkliche Grund für eine Kursreaktion. Es kommt allein darauf an, was die Marktteilnehmer aus einer Meldung machen.

Gewinnen Sie den Durchblick!

Sinkende Kurse werden fast ausschließlich in einem negativen Kontext dargestellt. So lauten die begleitenden Meldungen wie folgt: Ein Crash würde sich am Markt zeigen, Aktien würden zusammenbrechen, Unterstützungslinien würden durchbrochen und Anleger in Panik fliehen. Nein, fallende Kurse haben es nicht leicht an der Börse. Dabei sind sie genauso gut oder genauso schlecht wie steigende Kurse auch. Sie sind sozusagen eine Seite derselben Münze und dennoch, die Medien lassen kein gutes Haar an ihnen.

Bei einem fallenden Aktienkurs wird häufig über Vernichtung von Werten berichtet. Dabei ist die Veränderung von Preisen zunächst irrelevant. Stellen Sie sich vor, sie würden jeden Tag auf einen Zettel einen Preis notieren. Mal höher, mal tiefer. An Ihrer Aktie, die im Depot liegt, würde das nichts ändern. Auch an dem Unternehmen ändert es nichts, wenn der Aktienkurs heute steigt oder sinkt. Dennoch die Medien nutzen solche Kursveränderungen, um in wilder Sprache von „Vernichtung von Werten“ zu sprechen. Es gibt nur eine Ausnahme, dann nämlich, wenn sie Ihre Aktien verkaufen wollen, nur dann kommt es auf den Preis an. Ansonsten steigen die Kurse und sie fallen. So funktioniert eben die Börse.

Ganz im Gegenteil sind sinkende Kurse auch ein Zeichen, dass sich Bewertungen normalisieren. Wenn zuvor ein Basiswert übermäßig angestiegen ist, dann ist ein Kursrückgang nützlich, damit wieder realistischere Bewertungen möglich sind. Ein Beispiel ist der verrückte Anstieg des Preises für einen Bitcoin zu Weihnachten 2017. Der Preis stieg von 6.000 USD in wenigen Wochen auf 18.000 USD. Trotz aller Warnungen, die Anleger wollten jeden Preis dafür bezahlen. Hier zeigt sich auch, dass steigende Kurse zunächst nicht zu bremsen sind, sofern jeden Tag ein Anleger aufsteht und den geforderten Preis zu zahlen bereit ist. Doch schon bald merkten die Käufer, dass sie sich verspekuliert und das sie einen viel zu hohen Preis gezahlt hatten. Es ging dann ebenso rasant bergab und im Sommer 2018 war kaum noch ein Anleger bereit, mehr als 7.000 USD zu bezahlen.

An der Börse werden Aktien gehandelt. Jeder will gewinnen und verfolgt eigene Ziele. Mehr passiert dort nicht. Daher ist es wichtig, die Geschehnisse im richtigen Licht zu betrachten. Lassen Sie sich nicht von den medialen Schreckensmeldungen beunruhigen. Aktienkurse bewegen sich. Und wenn sie manchmal zu hoch gestiegen sind, dann ist es geradezu normal, wenn sie auch eine Zeit lang fallen.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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