An der Börse ist eine Angewohnheit der Anleger, die Ruhe in einem Kursverlauf als ungefährlich abzutun, so wie es derzeit bei der Infineon-Aktie der Fall ist. Der Aktionär macht es sich in seiner Position gemütlich und hofft auf baldige Kurssteigerungen. Doch die Gefahr von stark nachgebenden Notierungen, besonders in einem unruhigen Gesamtmarkt, ist nicht von der Hand zu weisen. Sowohl fundamental und auch charttechnisch ist die Lage als riskant zu betrachten.
Aus der fundamentalen Brille betrachtet, ist die aktuelle Situation bei Infineon herausfordert. Die Halbleiterbranche ist zyklisch. Wenn es eine Zeitlang gut geht, dann folgt eine andere Zeit, die dann eher mau verläuft. Das liegt an der starken Nachfrage nach den Chips in relativ kurzer Zeit. In dieser Phase steigen die Preise, die Unternehmen bauen Kapazitäten auf, welche dann zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Überangebot führen. Die Preise der Komponenten sinken daraufhin, worauf Gewinne sinken und folglich auch der Aktienkurs. So war das in der Vergangenheit häufig gewesen. Nach der Coronazeit erreichte die Boomphase ihren Höhepunkt in dieser Branche.
Infineon, Wochenchart, Stand 32 Euro
Nun steht eine konjunkturelle Abkühlung bevor. Die Autoindustrie, die sehr viele Sensoren und Chips benötigt, die bremst gerade abrupt ab. Naheliegend, dass da auch die Nachfrage nach Produkten von Infineon nachlassen sollte. Anleger sollten diesen möglichen Nachfragerückgang im Blick behalten.
Auf der technischen Seite betrachtet hat die Infineon-Aktie eine Anstiegsbewegung im Sommer 2023 plötzlich abgeblasen. Eigentlich war die Aktie auf dem Weg, um das alte Verlaufshoch im Bereich bei 43 Euro zu überbieten, doch bei 40 Euro war Schluss. Dann haben die Verkäufer Druck gemacht und die Aktie an die wichtige Unterstützungslinie bei 31,40 Euro gedrückt.
Je länger die Infineon-Aktie jetzt an dieser Linie verweilt, umso stärker die Gefahr eines Kursrutsches. Dieser sollte sich gar nicht lange ankündigen, sondern in einem plötzlichen Knick im Chartbild zeigen (so wie bei der Puma-Aktie am gestrigen Tag). Nun gilt, Kurse unter 31,40 Euro sind als riskant zu werten. Eine Preisnotierung unter 30 Euro würde für einen baldigen Kursrutsch sprechen, da sich dann viele Hoffnungen in Luft auflösen werden. Sollte dieser mögliche Kursrutsch einsetzen, dann lautet das Kursziel 22,30 Euro.
Die Infineon-Aktie kann sich aus der Gefahrensituation lösen, wenn es ihr gelingt über 34 Euro zu verweilen. Bisher macht die Unterstützungsline ihre Arbeit und stabilisiert den Aktienkurs an dieser Stelle, doch die Gefahr eines Kursrutsches besteht und das sollten die Anleger im Hinterkopf behalten.
Wir verfolgen die weitere Entwicklung und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team
P.S.: Erhalten Sie DAX-Trading-Signale (mehr erfahren)