Anleger stehen vor einer schwierigen Woche. Sie sorgen sich zwar um das Brexit Durcheinander und die nicht mehr zu ignorierende Abkühlung der Konjunktur, doch auf der anderen Seite versprechen sie sich einen satten Kursanstieg, wenn ein Deal zwischen den USA und China zustande kommt. Sie sind hin und hergerissen, ob sie an ihren Aktien festhalten oder diese verkaufen sollen. In der neuen Woche wird es insbesondere darauf ankommen, wie die Anleger an einer Schlüsselstelle reagieren werden.
Die Medien sind voller Meldungen, die sich mit dem Thema Konjunktursorgen beschäftigen. Man spricht von wirtschaftlicher Abkühlung, die nicht mehr zu leugnen ist und von möglichen Strafzöllen auf deutsche Autos. Unternehmen stehen bereits vor Herausforderungen und manche müssen schon ihre Prognosen zurücknehmen. Es zieht ein Unwetter an den Börsen auf, das die Anleger in eine schwierige Situation bringt. Können sich die Kurse noch einmal fangen oder stürmt der DAX wieder nach Süden, ist die Frage, die schon bald eine Antwort finden wird.
DAX, Stundenchart, Stand 11.457 Punkte
Wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt, wurde der der erste Abverkauf im Preisbereich bei 11.400 Punkten aufgefangen. Das ist nicht überraschend, da an dieser Stelle eine Unterstützungslinie verläuft. Üblicherweise stehen an solchen markanten Stellen Käufer bereit, um sich mit Aktien einzudecken. Da viele Markteilnehmer ähnlich denken, funktioniert solch eine Verteidigung auch und sorgt meist für kurzzeitige Gewinne.
Solange der DAX in der neuen Woche unterhalb von 11.520 Punkten verbleibt, sollte es direkt zu einem erneuten Test der zuvor beschriebenen Unterstützungszone kommen. Da die Käufer, die im Erstkontakt mit diesem Bereich gekauft haben, bereits im Markt sind, wird es beim zweiten Anlauf an ausreichender Nachfrage fehlen. Der Index sollte daher unter 11.400 Punkte rutschen und sich dabei an die Schlüsselstelle bei 11.320 Punkten nähern.
An diesem wichtigen Bereich, der im obigen Chartbild mit einem gelben Kreis markiert ist, wird sich die weitere Richtung für den Index entscheiden. Obwohl sich die Rahmenbedingungen für die Aktienanlage verdüstern, werden Anleger zunächst weiter an das Positive glauben wollen. Eventuell wird wieder der Handelsstreit zwischen den USA und China hervorgekramt und lässt die Marktteilnehmer auf bessere Zeiten hoffen. US-Präsident Trump hat zum wiederholten Mal den Appetit der Investoren angeregt, als er am Freitag kommunizierte, dass er satte Kurssteigerungen an den Börsen erwarte, wenn der Deal mit China zustande kommt.
Sofern der DAX oberhalb von 11.320 Punkten verbleibt, und besonders wenn er über 11.400 Punkten notiert, kann er erneut in den Angriffsmodus übergehen. Er könnte dabei sein letztes Verlaufshoch bei 11.676 Punkten ansteuern. Später sind auch Kurse bei 11.880 Punkte möglich. Manch ein Beobachter mag zurecht einwerfen, was denn die Käufer antreibt, obwohl das Börsenumfeld schlechter wird. Zunächst basiert jedes Investment an der Börse auf Hoffnung. Nicht die Realität ist ausschlaggebend für eine Handlung, sondern was sich der Käufer denkt und wünscht. Letztendlich ist für die Preisfestsetzung entscheidend, ob mehr Aktien verkauft werden wollen als Käufer vorhanden sind oder umgekehrt.
Sollte der DAX unter die Schlüsselmarke bei 11.320 Punkten fallen und damit die eben beschriebene Trendlinie aufgeben, dann würde der begonnen Abverkauf weitergehen. Die Marktteilnehmer erkennen dann, dass der Markt unter starkem Verkaufsdruck steht. Immer mehr Anleger werden dann die Flucht ergreifen und sich ebenfalls aus dem Markt verabschieden. Der Kursrückgang nimmt dann immer größere Formen an. Entscheidet sich der Index für den Weg nach Süden, dann lautet das nächste Ziel auf der Unterseite 11.050 Punkte.
Der weitere Verlauf beim DAX wird spannend sein. Wir behalten die Kursentwicklung im Auge und melden uns bei unseren Lesern mit aktuellen Einschätzungen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team