An der Börse ist bisher von dem begonnenen Handelskrieg nichts zu spüren. Der DAX hat trotz eines Schrecks zu Wochenbeginn eine unglaubliche Rallye hingelegt und konnte ein neues Allzeithoch markieren. Inmitten der größtmöglichen Unsicherheit stürzen sich Investoren auf Aktien. Das klingt nicht nur unglaublich, das ist es auch. Ein Handelskrieg hat erst begonnen und er wird die Marktteilnehmer auch in der kommenden Woche beschäftigen.
Börsenanleger sind nicht dafür bekannt frühzeitig zu handeln. Die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt. So auch jetzt. Obwohl ein Handelskrieg klar begonnen wurde, dieser immer mehr Länder in seinen Bann ziehen wird und nun Erstschlag und Rückschlag eine Eskalationsspirale in Gang setzen werden, stürmen die Anleger trotzdem die Börsen.
Nun ist unter Experten unbestritten, dass ein Handelskrieg Kraft, Konzentration und Kapital kostet. Letztendlich verlieren alle Beteiligte. Es kommt zu einer Schrumpfung der wirtschaftlichen Tätigkeit (mehr erfahren). Jeder konzentriert sich auf den eigenen Markt. Je mehr verteidigt wird, umso schwerwiegender die Antwort der Abgeschotteten, die dann mit Gegenzöllen antworten. US-Trump hat klargestellt, dass er mit den Zolleinnahmen viel Geld einnehmen will. Er wird demnach einen globalen Handelskrieg lostreten.
DAX, Tageschart, Stand 21.787 Punkte
Die außergewöhnliche Reaktion der Börsenteilnehmer in der abgelaufenen Handelswoche, und das damit einhergehende Allzeithoch im DAX, kann auf zwei Ursachen zurückführen sein. Zum einen floss neues Kapital in den deutschen Markt und dieser zog die Börsenkurse nach oben, da die Wertpapiere zu jedem Preis gekauft wurden. Zum anderen könnten die Anleger das Risiko des Handelskrieges noch nicht vollumfänglich erkannt haben. Sie glauben weiter an Aktien und an deren Potenzial und nutzten den Kurseinbruch am letzten Montag zum Einstieg.
Der DAX stieg in der letzten Woche täglich. Am Freitag gelang ein neues Rekordhoch bei 21.945 Punkten, das dann zum Nachmittag hin abverkauft wurde. Angeblich seien die Marktteilnehmer wegen den US-Job-Daten enttäuscht gewesen. Diese kamen etwas besser als erwartet heraus und nahmen, der Marktmeinung nach, der US-Notenbank FED die Basis, weiter die Leitzinsen zu senken. Zu den US-Job-Daten ist zu sagen, dass diese auch gewürfelt werden können. Sie stimmen meist nicht und werden in der Zukunft rückwirkend korrigiert (in beide Richtungen). Zum Beispiel im Dezember 2024 wurden 256.000 neue Jobs gemeldet, diese wurden am Freitag auf 307.000 verändert. Auf solch ungenauen Zahlen regieren die Börsen. Es ist kaum zu glauben.
Der DAX könnte sein Pulver verschossen haben, wenn man sich das obige Chartbild ansieht. Der außergewöhnlich steile Anstieg mündet jetzt in eine Korrekturbewegung. Nun wird es darauf ankommen, wie deutlich sich die Verkäufer zeigen werden. Im Idealfall verbleibt der Index ab jetzt unterhalb von 21.760 Punkten und damit unter der grünen Trendlinie in der Bildmitte.
Zeigen sich dann nicht bald wieder Käufer, dann wird die außergewöhnliche Rallye in der letzten Woche ein markantes Hoch für eine längere Zeit bilden. Solange der DAX unter 21.760 Punkten verbleibt, lautet sein nächstes Kursziel 20.500 Punkte.
Mit Kanada und Mexiko ist der Handelskrieg begonnen aber derzeit ausgesetzt (es wird verhandelt). Mit China sind die Paramater anders, da das starke Land in Asien sich nicht alles von den USA gefallen lassen will. Es starte am 10. Februar mit eigenen Strafzöllen auf US-Importe. Und da ist noch die EU, die sich schon vor den Strafzöllen verhandlungsbereit gibt. Damit hinterlässt sie ein schwaches Bild, was die USA in den Verhandlungen für sich ausnutzen werden. Die Börsenkurse werden bei so viel Bewegung entsprechend reagieren.
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Ihr
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