Signale

Am Freitag Nachmittag tendierte der DAX zunächst schwach. Als alle Hoffnung verloren schien, da machte die Nachricht die Runde, dass die US-Notenbank FED ihr Tempo bei der Leitzinsanhebung verringern könnte. Sofort ging eine Erleichterung durch die Märkte. Die US-Notenbank weiß, welche Knöpfe sie betätigen muss, um solch eine Rektion zu erzielen. Dabei scheinen viele Anleger vergessen zu haben, was aus ihren letzten Hoffnungen wurde.

Seit Monaten schon geht es an der Börse allein um das Inflationsthema. In den Wochen, in denen US- oder Europäische Inflationsdaten gemeldet werden, da stieg auch die Hoffnung der Anleger, dass die Inflation diesmal ihren Höhepunkt erreicht haben möge. Bisher wurden all diese Hoffnungen der Anleger enttäuscht. Die Inflation geht nicht zurück. Also erhöht die US-Notenbank seit Monaten ihre Leitzinsen, um der Inflation Einhalt zu gebieten. Höhere Zinsen wiederum mögen die Investoren nicht. Wenn die Unternehmen mehr Geld für Kredite und Vorprodukte bezahlen müssen, dann bleibt weniger Rendite übrig. Der Aktienmarkt mag deshalb niedrige Zinsen und billiges Geld (mehr erfahren).

DAX, Tageschart, Stand 12.730 Punkte

Mit diesem Wissen ist die überraschende Richtungswende des DAX am Freitagnachmittag besser zu verstehen. Als die Stimmung am Boden war und der Index zur Schwäche neigte, da wurde die folgende Nachricht in den USA veröffentlicht. Die US-Notenbank FED könnte Abstand von dem Zinstempo von 0,75 Prozentpunkten Erhöhung nehmen. Für die Dezember Sitzung denke man über eine Zinsanhebung um „nur“ 0,50 Prozentpunkte nach.

Sofort sprangen die Handelscomputer an und bevor der menschliche Anleger reagieren konnte, notierte der DAX schon Hundert Punkte höher. Aber nicht nur der Aktienmarkt legte den Vorwärtsgang ein, sondern auch Rohstoffe und der Kryptomarkt. Die Erleichterung unter den Anlegern ging über alle Märkte. Die Hoffnung auf leichteren Zugang zu Geld hob die Laune.

Der DAX sollte nach dem Artikel: „DAX: Die Angst ist verflogen“ ansteigen, nachdem er die Schlüsselmarke bei 14.440 Punkten überwunden hatte. In der neuen Woche kommt es nun zunächst auf den Preisbereich bei 14.820 Punkten an. Kann der Index diese überwinden, dann hat er die Möglichkeit, bis auf 13.100 Punkte anzusteigen. An dieser Stelle wäre dann die aktuelle Anstiegssequenz abgeschlossen. Solange der DAX unterhalb der schwarzen Abwärtstrendlinie verbleibt, sollte der Index daraufhin wieder nachgeben. Ohne einen Sprung über 12.820 Punkte bleibt es bei einem Seitwärtsgeschiebe zwischen dieser Marke auf der Oberseite und 12.440 Punkten auf der Unterseite.

Short Signal ID 3356

Jetzt ist eine Zinserhöhung um 0,50 Prozentpunkte immer noch eine Zinserhöhung. Das Geld wird weiterhin verknappt, eben nicht mehr in dem bisherigen Tempo. Worauf also die Hoffnung der Marktteilnehmer beruht, ist schwer zu begreifen. Manch einer könnte annehmen, die FED würde in der Zukunft womöglich leisere Töne anschlagen und vielleicht ganz mit den Leitzinserhöhungen aufhören. Diese Erwartungshaltung entbehrt im aktuellen Umfeld jeglicher Grundlage.

Viel wichtiger sind die Unternehmenszahlen, die in den kommenden Tagen veröffentlicht werden. Es wird kaum möglich sein, die guten Ergebnisse der letzten Jahre in der Zukunft fortzuschreiben, was wiederum die Prognosen vorsichtiger werden lässt. Anleger brauchen demnach nicht zu hoffen, denn am Zinsanstiegszyklus hat sich nichts verändert. Schon in Kürze werden die Anleger wieder mit den Tatsachen konfrontiert werden sollten. Diese sind Rezession und Inflation.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Behalten Sie den DAX-Trend im Auge (mehr erfahren)

 

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