Signale

Der DAX stieg am gestrigen Tag um Tausend Punkte. Das ist ein außergewöhnlicher Kursanstieg, in Anbetracht des Krieges in der Ukraine, des Inflationsdrucks, des Mangels an Produktionsmitteln und des Dilemmas der Zentralbanken. Dennoch wollten sich die Anleger nicht vom Aktienkauf abhalten lassen. Man spricht von der Hoffnung der Marktteilnehmer auf eine Einigung der Kriegsparteien. Der Kursanstieg an der Börse fällt jedoch vollkommen aus dem Rahmen und kann als außergewöhnlich bezeichnet werden.

Nachdem der Aktienmarkt deutlich überverkauft war, war mit einer Gegenreaktion zu rechnen. Je weiter Sie ein Band in die eine Richtung ziehen, umso stärker der Druck auf die andere Richtung. Doch so wie sich der DAX gestern gezeigt hat (knapp 8% Kursplus, 1.000 Punkte-Kursanstieg) ist ungewöhnlich. Die Probleme in der Welt, in der Politik und in der Wirtschaft lösen sich ja nicht von heute auf morgen auf. Der naheliegende Grund für den Kursanstieg fußt auf zwei Einzelkomponenten. Zum einen ist die Gier der Anleger zu nennen. Sie denken an ihren Profit und wollen Chancen nutzen. Trotz komplizierter Rahmenbedingungen greifen sie zu und kaufen Aktien, wenn schnelle Gewinne winken. Kommt der Aktienmarkt dann in eine Spirale von steigenden Kursen, mehr Käufern, mehr Interesse, mehr Zuversicht, dann beginnt eine Rallye, die sich dann selbst trägt. Die zweite Komponente sind die elektronischen Marktteilnehmer. Handelscomputer animieren sich gegenseitig zu kaufen, was wiederum den Trend bestätigt. Ist der Trend offensichtlich, dann kaufen trendfolgend wiederum mehr Handelssysteme. Daher passiert es häufig, dass solche ungewöhnlichen Handelstage, trotz immenser Kursgewinne, ganz ohne Korrekturen verlaufen und auf Tageshoch schließen. Nur die Schlussglocke kann dann diese Spirale anhalten.

DAX, Tageschart, Stand 13.750 Punkte

Am heutigen Handelstag gibt es zwei wichtige Ereignisse, auf die die Anleger achten werden. Zum einen findet in der türkischen Stadt Antalya ein Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine statt. Hier hoffen die Anleger auf Entspannungssignale, die sie börsentechnisch gestern bereits vorweggenommen haben. Sollten die hohen Erwartungen der Marktteilnehmer nicht erfüllt werden, dann sollten die Börsenkurse schnell wieder nachgeben.

Zum anderen kommt heute der EZB-Rat wieder zusammen und entscheidet über die zukünftige Geldpolitik. Die EZB steckt in einem Dilemma, welches sie selbst erschaffen hat. Die Wirtschaft droht zu stagnieren und die Inflation ist höher als sie geplant hat. Um die Inflation zu bekämpfen, muss sie die Leitzinsen anheben, dass wiederum würde die Wirtschaft ausbremsen. Handelt die EZB nicht, dann galoppiert die Inflation davon und das mit fatalen Folgen (mehr erfahren).

Der DAX erreicht eine Widerstandslinie bei 13.864 Punkten, wie im obigen Chartbild zu erkennen ist. Nun wird es darauf ankommen, ob die schwarze fallende Trendlinie in der Bildmitte überwunden werden kann. Ein Anstieg des Index über ca. 14.050 Punkte würde fallende Kurse unwahrscheinlich werden lassen.

Short Signal ID 3196

Verbleibt der DAX unterhalb von 13.864 Punkten, dann sind Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Die außergewöhnliche Rallye am gestrigen Tag ist überhitzt, und ob unter den vielen Unsicherheiten die neuen Käufer lange an ihren Papieren festhalten werden, ist zu bezweifeln. Sie werden den schnellen Profit realisieren wollen.

Damit ergibt sich folgende Ausgangslage. Trotz der immensen Tageskerze vom gestrigen Tag ist der DAX noch immer in schwierigem Terrain. Ohne eine Friedenseinigung zwischen Russland und der Ukraine wird es schwer, das aktuelle Kursniveau zu halten. In diesem Fall sollte der Index wieder in Richtung 12.500 Punkte tendieren.

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Wissen erweitern: Wie kühlt sich die Konjunktur ab (mehr erfahren)

 

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