Signale

Lange haben Anleger gezögert, ihre Aktien zu verkaufen. Immer gab es einen Grund, diesen Schritt hinauszuschieben. Was solle man mit dem frei werdenden Kapital auch machen, war die schlichte Begründung. Nun ist die Aktienanlage keine Einbahnstraße, bei der die Kurse immer klettern. Manch ein unerfahrener Anleger hat noch nie eine Abschwungphase erlebt. Doch nun drücken Coronakrise, Inflationsangst und Zinswende auf die Gemüter der Marktteilnehmer. Es ist Zeit zu handeln.

Die letzte Woche war ganz im Fokus der Notenbanken. Besonders die US-Notenbank FED hat den Anlegern klar kommuniziert, dass eine Zinswende bevorsteht. Nach dem Ende der Anleihekäufe (Frühjahr 2022) soll es mit Zinsanhebungen losgehen. Der Markt rechnet bereits mit 3 Zinserhöhungen im nächsten Jahr. Ohne das neue Geld der Notenbanken wird der Aktienmarkt nicht ansteigen können. Die Liquidität wirkte bisher wie Benzin für einen Automotor, sie war der Antrieb. Und ohne Liquidität kommt es zum Austrocknen der Börsen (mehr erfahren).

DAX, Stundenchart, Stand 15.531 Punkte

In der neuen Woche wollen die Anleger noch an ein paar positive Börsentage vor Weihnachten glauben. Sie hoffen auf etwas Windows-Dressing. So wird das Aufhübschen der Kurse zum Jahresende bezeichnet. Manch ein Marktteilnehmer wünscht sich gar einen DAX, der bis an die 16.000 Punkte Marke klettern soll. Wie sich in den vergangenen Tagen gezeigt hat, sind optimistisch orientierte Marktteilnehmer wichtig, damit die Börsenkurse sinken können. Es braucht bekanntlich Käufer, die die Aktien der Verkäufer erwerben. Sie sind sozusagen der Nährboden für sinkende Kurse.

Der DAX hat den Preisbereich bei 15.502 Punkten zum Wochenschluss verteidigen können. Ein kurzzeitiges Unterschreiten am Freitag Nachmittag wurde wieder ausgebügelt. Um ca. 16:30 Uhr kam es zu einem schnellen Kursanstieg, der den deutschen Leitindex ca. 120 Punkte klettern ließ. Das sorgte bei manchen Anlegern für Zuversicht. Dies war jedoch keine Tat überzeugter Aktieninvestoren, sondern dem Hexensabbat (großer Verfallstag) geschuldet. Große Anleger positionierten sich entsprechend, um ein günstiges Abrechnungsniveau für die Abrechnung von Aktiengeschäften zu erhalten, die nach Börsenschluss stattfindet. Das Abrechnungsniveau für Optionen und Kontrakte wird schon um 13 Uhr festgestellt. Anleger sollten also die Rückeroberung des Preisniveaus von 15.502 Punkten nicht überbewerten.

Die neue Woche wird ganz im Sinne von Corona und Omikron stehen. Heute beginnt ein neuer harter Lockdown im Nachbarland Niederlande. Interessanterweise findet diesseits der Grenze in Nordrhein-Westfalen (NRW) ein verkaufsoffener Sonntag statt. Ob sich Omikron an die Grenzen halten wird, ist ungewiss. Sicher ist jedoch, dass sich die neue Variante rasend schnell verbreitet. Es wird der deutschen Regierung nichts anderes übrig bleiben, als ebenfalls Einschränkungen zu beschließen. Den Börsen und den Aktienkursen wird solch eine Maßnahme nicht gefallen.

Short Signal

Der DAX befindet sich im kurzfristigen Bild (es handelt sich um den Stundenchart), innerhalb eines fallenden Trendkanals. Es ist nur eine Frage der Zeit, dass die untere Begrenzungslinie angesteuert werden wird. Auf der Oberseite wirkt der Bereich bei 15.650 Punkten hemmend. Sollte es unerwarteterweise zu einem Sprung aus dem Trendkanal kommen, dann sind fallende Kurse erst einmal verschoben. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass sich unter den gegebenen Umständen wirklich Käufer finden werden.

Sinkt der DAX unter die grüne Linie bei 15.502 Punkten und fällt er daraufhin auch auf ein neues Verlaufstief unter 15.419 Punkte, dann kristallisiert sich eine Verkaufswelle heraus, die schon ihren Anfang bei 16.272 Punkten hatte. Der Index gibt dann zügig nach bis 15.020 Punkte. Übergeordnet lautet das Abwärtsziel für den DAX 14.850 Punkte.

An der Börse ist die beste Zeit vorüber. Es ist an der Zeit, Aktien zu verkaufen. Denn entgegen der Meinung vieler Privatanleger kann man an der Börse mit Aktien, und auch mit Exchange Traded Funds (ETF), Geld verlieren. Wer zu spät handelt, der rutscht ins Minus. Wer jedoch rechtzeitig handelt, der kann seine Gewinne realisieren, sein Geld zwischenparken und Aktien zu niedrigeren Kursen erneut erwerben.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Buchtipp: Verstehen Sie, warum die Zentralbanken in einer ausweglosen Lage sind (ansehen)

 

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