Signale

Die heutige EZB-Ratssitzung ist vorüber. Der DAX zeigte sich im Vorfeld dieses Ereignisses volatil. Anleger wissen nicht so recht, was sie gerade machen sollen. Sollen sie lieber Geld vom Tisch nehmen, indem sie Aktien verkaufen oder doch lieber auf die Europäische Zentralbank hoffen? Diese hat in der Vergangenheit die Finanzmärkte geschont. Doch nun haben sich die Voraussetzungen verändert. Ob die EZB ihre Geldpolitik jetzt ändern wird?

Zentralbanken müssen Geldpolitik machen. Das ist ihre Kernaufgabe. Allen voran sollen sie die Geldwertstabilität sicherstellen. Man muss für einen Euro über eine lange Zeit dasselbe erwerben können, ist die Überlegung, die dahinter steht. Man spricht von der Erhaltung der Kaufkraft einer Währung. Doch die EZB hat diesen Fokus verloren. Sie wurde als Retter in der Eurokrise (in Folge der Finanzkrise) auserkoren und seitdem mischt sie überall mit, u.a. in der Klimapolitik, und hilft den klammen Haushalten, indem sie die Staatsanleihen auf dem Sekundärmarkt kauft. Auf diesem Weg hält sie die Zinsen niedrig. Beides ist jedoch nicht ihre Aufgabe.

DAX, Stundenchart, Stand 15.624 Punkte

Als um 13:45 Uhr die Beschlüsse verkündet wurden, da ging es mit dem DAX sofort rauf. In großen Schritten stieg der Index, wieder über die 15.600 Punkte-Marke, da die EZB erneut genau nach dem Mund der Finanzmärkte entschieden hatte. Zinsen bleiben unverändert niedrig und es wird für viel Liquidität gesorgt werden, so die Nachricht der Währungshüter. Was will das Anlegerherz mehr?

Für einen Moment schien die Inflationssorge am Markt vergessen zu sein, denn genau die ist nämlich ein Haar in der Suppe. Gerade kühlt die Konjunktur in der Welt ab. In solch einer Phase weiter auf dem EZB-Gaspedal zu bleiben und für mehr Liquidität zu sorgen ist ein großer Fehler. Diese Handlung wird (noch mehr) Inflation erzwingen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis die Anleger diesen Zusammenhang erkennen (erfahren Sie mehr).

Der DAX erreicht heute unser erstes Kursziel bei 15.502 Punkten. Sofort hat eine Gegenbewegung eingesetzt, die durch die EZB-Geldpolitik zusätzlich Auftrieb erhalten hat. Doch schon im Bereich 15.630 Punkte wartet ein Widerstandsbereich auf die Käufer. Sollte dieser Bereich übersprungen werden, kann sich die Gegenbewegung bis 15.720 Punkte ausdehnen. Unterhalb von 15.630 Punkten sollten schon bald wieder die Verkäufer übernehmen und einen Test der Unterstützungslinie bei 15.502 Punkten erzwingen.

Short Signal ID 3064

Was soll die EZB auch machen? Sie hat, wie die US-Notenbank FED auch, den Karren in den Graben gefahren und weiß jetzt nicht mehr weiter. Alles was sie machen kann, ist die Dosis zu erhöhen, optimistische Versprechungen zu machen und die bisherige Geldpolitik fortzuführen. Auch wenn sie falsch ist, trauen sich die Zentralbanken nicht, das Ruder herumzureißen. Doch genau das müssten sie machen.

Wir verfolgen den DAX-Verlauf und veröffentlichen neue Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S: Die Geldpolitik der EZB verstehen (mehr erfahren)

 

Share This