Signale

Die Aktienmärkte haussieren weiter, nachdem die US-Notenbank FED den Anlegern blühende Landschaften in Aussicht gestellt hat. Sofort sprangen die Anleger auf diese Worte an und kauften Aktien. US-Indizes erklommen Rekordstände und auch der DAX machte es ihnen heute nach. Der Index ist nun in eine Überhitzungsphase übergegangen. Man merkt dies am Kursverhalten, da Korrekturen vollkommen ausbleiben. Doch die FED hat jetzt ein riskantes Terrain betreten.

An niedrige Zinsen hat sich der Markt eigentlich gewöhnt, könnte man meinen. Dass das Thema billiges Geld auch nach 12 Jahren Dauerwiederholung noch Zugkraft hat, ist demnach etwas verwunderlich. Auch gestern Abend, als die FED ihre geldpolitischen Entscheidungen traf, war alles wie immer. Sie werde die Leitzinsen niedrig halten, bis Vollbeschäftigung und Preisstabilität erreicht wird. Dabei wird sie absichtlich weggucken, wenn die Inflation über ihre angepeilte Zielmarke bei 2 % schießen sollte. In der ersten Reaktion überwog die Freude der Anleger.

DAX, Stundenchart, Stand 14.731 Punkte

Die spannende Frage ist nun, ob die Mehrheit der Marktteilnehmer tatsächlich glaubt, dass eine Welt ohne nennenswerte Leitzinsen möglich ist. Die FED hat ja verkündet, sie werde die Zinsen niedrig halten und Inflation in ihren Grenzen tolerieren. Das ist ein Mutmacher an die Investoren, denn tatsächlich muss sie handeln, wenn die Inflation außer Kontrolle gerät.

Manche Investoren haben nun das Dilemma der Notenbank erkannt. Sie kann auf der einen Seite der Wirtschaft keine höheren Leitzinsen zumuten, da doch viele Parteien bis zur Halskrause verschuldet sind. Andererseits hat sie gestern eine riskante Vorlage geliefert. Wenn die FED Inflation tolerieren wird, dann lasst uns mal sehen, wie weit wir die Renditen treiben können, so die Meinung einiger Marktakteure. Wie auf Knopfdruck stiegen die Renditen der zehnjährigen US-Anleihen am heutigen Tag deutlich.

Mit ein paar zackigen Wendungen hat sich der DAX am Vormittag bis an die Marke bei knapp 14.800 Punkten heranarbeiten können. Das war insbesondere deshalb verwunderlich, da gleichzeitig die angesprochenen US-Renditen zulegten. Doch nun scheinen sich die Gemüter zu beruhigen. Der Index kommt wieder in den Bereich bei 14.700 Punkten zurück.

Im obigen Chartbild ist der außergewöhnliche Ausbruch außerhalb des Trendkanals ersichtlich (gelber Kreis). In der Regel ist solch ein Tempo nicht lange zu halten. Schon der Ausbruch hätte unter normalen Börsenumständen kaum gelingen sollen. Aber es herrschen außergewöhnliche Zeiten. Die Schlussfolgerung aus der aktuellen Lage ist nun wie folgt: Sollte der DAX unterhalb 14.680 Punkte rutschen und damit wieder innerhalb des Kanals notieren, dann sind Gewinnmitnahmen einzuplanen.

Wir verfolgen die weitere Entwicklung und melden uns mit neuen DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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