Signale

Der DAX gibt heute nach. Für die verwöhnten Marktteilnehmer ist das eine Überraschung, denn viele Anleger rechnen mit weiter steigenden Notierungen und damit mit einer Fortsetzung der Rallye. Doch die überbordende Stimmung wird heute durch einen starken Euro getrübt. Worüber Urlauber sich freuen, nämlich eine starke Währung, darüber klagen die Anleger an den Börsen. Angeblich würde dieser Umstand der europäischen Wirtschaft schaden. Das ist natürlich nicht der Grund für den Kursrückgang.

An der Börse gibt es immer wieder Themen die, so muss man es fast ausdrücken, mangels Alternativen die Titelseiten erreichen. So eine Meldung findet sich jedes Jahr im Herbst, wenn in den USA die Schuldenobergrenze erreicht wird. Schnell kommt es dann zu sorgenvollen Nachrichten, dass die US-Administration die Ausgaben stoppen müsste und es dann zu einem Stillstand im Alltag kommen wird. Das ist natürlich, erfahrene Anleger werden es kennen, nur die Theorie. Die Realität sieht so aus, dass sich die USA um ihre Schulden nicht schert. Die Schuldenobergrenze ist nicht das Papier wert, auf dem sie notiert wurde. Nähert man sich der besagten Obergrenze, dann setzt die US-Administration dieses Limit einfach weiter rauf und schon ist die Welt wieder in Ordnung. Ein billiger Trick, um den es kein Aufsehen lohnt.

DAX, Tageschart, Stand 13.313 Punkte

Ähnlich verhält es sich mit der aktuellen Diskussion um einen starken Euro. Dieser hätte die Marke von 1,20 USD überschritten und oh weh, die Exporte der europäischen Unternehmen wären in Gefahr. Diese werden dann angeblich teurer auf dem Weltmarkt und das betrübt die europäischen Firmen. Hier muss man erinnern, dass die Importe, die in einer globalen Welt einen beachtlichen Teil eines Herstellungsprozesses ausmachen, durch einen starken Euro günstiger werden. Man darf daher nicht nur eine Seite einer Währung betrachten (mehr erfahren).

Anleger verkaufen daher nicht wegen einem starken Euroihre Aktien, sondern die Medien begleiten sinkende Kurse mit dieser Meldung. An der Börse machen bekanntlich die Kurse die Nachrichten. Wäre der DAX gestiegen, dann hätte man weiter über Impfstoffhoffnungen geschrieben. Doch bei sinkenden Notierungen richten sich heute alle Blicke auf die Entwicklung des Währungspaares EUR/USD.

Der DAX prallt gerade an der Widerstandszone bei 13.460 Punkte ab. Bisher wollen Anleger diesen Rückschlag nicht wahrhaben. In einer Euphoriephase werden sinkende Kurse als Kaufkurse interpretiert. In den Augen der positiv eingestellten Marktteilnehmer kann es mit den Aktienkursen nur rauf gehen und da will man dabei sein. Die letzten Tageskerzen zeigen jedoch ein ganz anderes Bild.

Die Montagskerze zeigt deutlich die Abgabebereitschaft im Markt (langer Docht) an dem Kursbereich bei 13.460 Punkten. Am Dienstag versuchte sich der Index erneut an diese Marke anzunähren und wurde wieder abgewiesen. Auch diese Tageskerze hat einen Docht, der anzeigt, dass die Käufer die höheren Kurse nicht verteidigen konnten. Heute kommt es zu einer Eröffnung mit Kurslücke. Da sich der Kerzenkörper der Dienstagskerze (gestern) nicht mit denen von Montag und Mittwoch überschneiden, steht diese isoliert da. Man spricht deshalb von einer Insel-Umkehr-Formation. Sie ist ein Hinweis für ein Ende des vorangegangen Trends.

Short Signal ID 2853

Unterhalb von 13.380 Punkten sollte der DAX im Abgabemodus verbleiben und weiter nachgeben. Obwohl die Anleger extrem optimistisch sind, kommen die Kurse nicht mehr voran. Ganz im Gegenteil. Die nächsten Tage sollte der Index sinken und ein Kursziel bei 12.930 Punkten erreichen (Bedingung: Index bleibt unter 13.380 Punkte) .

Anleger sollten sich nicht alleine an der Diskussion um den starken Euro orientieren. Dieser hat seine Nachteile, aber eben auch seine Vorteile, sodass eine pauschale Bewertung keinesfalls möglich ist. Viel wichtiger wird sein, dass sich im Dezember die großen Marktteilnehmer zurückziehen werden und das wird auf die Kurse drücken.

Im weiteren Verlauf der Woche veröffentlichen wir neue DAX-Einschätzungen. Lassen Sie sich informieren. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P.S.: Weihnachtsgeschenk schon gekauft? (mehr erfahren)

 

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