Häufig wird das Börsengeschehen als zufällig bezeichnet. Der DAX bewegt sich und niemand weiß, ob er im nächsten Moment steigt oder fällt. Häufig liest man solch eine Beschreibung auch in Büchern. Doch dann kommt alle paar Monate der Tag, der sich Hexensabbat nennt und an dem Optionen und Futures abgerechnet werden. Das sind die Bereiche der Profis. Und wie der Zufall es will, im Vorfeld solcher Tage und besonders am Abrechnungstag zieht es den DAX just auf das Niveau, wo sich die Profis wohlfühlen.
Bestimmte Dinge würde niemand zugeben, z. B. das man an der Börse Kurse bewegen kann (oder, dass das Handy der Kanzlerin abgehört wird). Dabei geht es nicht darum, alle Aktien eines Unternehmens zu erwerben, sondern die Richtung zu dominieren. An der Börse muss nur der erste Stein ins Rollen gebracht werden, dann folgen weitere Anleger. Auch im Falle von sinkenden Kursen ist der Fall ähnlich. Wer davon profitiert, wenn ein Preis nachgibt, der wird zusehen, entsprechende Nachrichten zu veröffentlichen und weitere Verbündete suchen, die ebenfalls den Aktienkurs unter Druck bringen wollen.
DAX, Intraday, Stand 11.685 Punkte
Steigende Kurse haben es an der Börse leichter als sinkende. Warum? Weil es endlos Geld gibt. Damit ein Kurs steigen kann, braucht es nur jemanden, der bereit ist, einen höheren Preis zu bezahlen. Wer die Taschen voller Geld hat und Aktien unlimitiert kauft, der wird den Kurs treiben können. Im umgekehrten Fall ist es anders. Aktien können maximal auf Null sinken. Bei fallenden Notierungen ebbt der Verkaufsdruck in der Regel ab, wenn eine Aktie unter den Buchwert sinkt. In dem Fall sind die Waren, Anlagen, Gebäude des Unternehmens mehr wert, als der Unternehmenswert im Aktienkurs ausdrückt.
Am heutigen Tag war es mal wieder soweit. Die Profis hatten einen Termin. Optionen und Future Kontrakte sind heute abgerechnet worden und damit verfallen (daher Verfallstag). Interessant dabei ist, dass das Gleichgewicht der offenen Positionen im Bereich bei 11.700 – 11.750 Punkten zu finden war. Und wie der Zufall es will, just zur Mittagszeit, als abgerechnet wurde, hatte der DAX seine Zielzone erreicht.
Das obige Chartbild zeigt, wie der Tagesverlauf aussieht. Trotz schwachem Start ging es mit Dynamik steil bergauf. An dieser Stelle zeigt sich, wer an der Börse die Zügel in den Händen hält und das sind die kapitalstarken Investoren. In solchen Momenten wird sich der Privatanleger bewusst, dass er nur ein kleines Licht an der Börse ist. Wenn sich die Großen zu Tisch begeben, dann bestimmen sie die Musik, respektive die Richtung. Die Kleinen haben keine Chance und müssen zusehen.
Nächste Woche hat der Spuk mit den Hexen ein Ende und dann kann sich der DAX frei von Zwängen bewegen. Wir werden am Wochenende den Index unter die Lupe nehmen und einen Wochenausblick veröffentlichen. Nutzen Sie unseren Newsletter (hier eintragen).
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team