Der DAX kann bisher der zunehmenden Unsicherheit in Europa trotzen. Obwohl das Chaos rund um den BREXIT immer schlimmer wird, die Sorgenfalten den Unternehmen auf der Stirn geschrieben steht, scheinen Anleger sich nicht vom Aktienkauf abhalten zu lassen. Doch diese zur Schau gestellte Zuversicht steht auf wackligen Beinen. Das Chartbild signalisiert bereits eine Entscheidung am heutigen Tag. Entweder überzeugt der DAX sofort oder es beginnt ein neuer Abverkauf.
Die letzten Tage waren an der Börse etwas unheimlich. Das Thema BREXIT ist in aller Munde, eine Lösung nicht in Sicht. Und obwohl die Unsicherheit dominiert, zeigt sich der Aktienmarkt zunächst wenig beeindruckt. Diese Haltung ist wenig verständlich, denn die Unternehmen stehen vor einer ungewissen Zukunft und warum sollen gerade in solch einer Phase die Gewinne gehalten bzw. gesteigert werden können. Aus dieser Sicht betrachtet, sind die Risiken deutlich höher zu werten, als die Chancen.
DAX, Stundenchart, Stand 10.844 Punkte
In den letzten Tagen zeigt sich, wie der DAX vormittags zur Schwäche neigt und am Nachmittag mit einer starken US-Börse wieder hinzugewinnt. Damit könnte man schlussfolgern, dass dem deutschen Aktienmarkt eine Eigenständigkeit fehlt bzw. dass sich die Marktteilnehmer mit der Urteilfindung zum Aktienkauf nicht sicher sind. Auch die heutige Eröffnung beginnt mit einem Minuszeichen.
Wie der Blick auf das obige Chartbild zeigt, klemmt der DAX seit mehreren Tagen zwischen 10.800 – 10.950 Punkten fest. Mit der heutigen Eröffnung wird zum zweiten Mal die Aufwärtstrendlinie (T1) gebrochen. Da dieser Rückfall genau an der Stelle erfolgt, an der die obere Begrenzungslinie eines Trendkanals (W1) verläuft, ist hier von einem Abprall auszugehen. Damit würden sich zwei Faktoren durchsetzen, nämlich das der DAX an der Preismarke bei 10.950 Punkten gescheitert ist und das der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen wurde.
Wahrscheinlich ist nun, dass sich die Marktteilnehmer aus dem Aktienmarkt zurückziehen werden. Denn noch immer befindet sich der DAX im großen Bild in einer Abwärtsbewegung, die in den letzten Tagen durch eine Korrekturbewegung unterbrochen wurde. Entscheidend wird nun sein, dass der Index unter 10.950 Punkten und damit unter der Widerstandslinie (W1) verbleibt. Ist diese Bedingung erfüllt, sollten sich der Index nach Süden orientieren und die Unterstützungslinie (U1) bei 10.800 Punkten erreichen.
Da noch immer der fallende Trendkanal dominiert, sollte die Abwärtsbewegung nicht bei 10.800 Punkten haltmachen, sondern diese auch unterschreiten. Den Anlegern würde bei sinkenden Notierungen klar werden, dass sie kurzfristige Gewinne mitnehmen müssen und das ließe sich durch Aktienverkäufe realisieren. Dieser zunehmende Verkaufsdruck sollte den DAX dann bis in den Bereich bei 10.580 Punkten und später zu 10.400 Punkten führen. Nur ein Anstieg über die Kurszone bei 10.950 Punkten und damit der Ausbruch über die Widerstandslinie (W2) würde die hier beschriebene Abwärtsbewegung verhindern.
Nachdem der deutsche Aktienmarkt eine Richtungsentscheidung in den letzten Tagen vermieden hat, ist heute mit einer klaren Weichenstellung zu rechnen. Auf die erste Reaktion des DAX sollten sich dann weitere Marktteilnehmer entschließen zu handeln.
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Mit freundlichen Grüßen
Ihr
start-trading Team