Signale

Der DAX bewegt sich weiter in schwindelerregenden Höhen. Es ist verblüffend, wie eilig Käufer zur Stelle sind, es ist unklar, ob menschliche oder elektronische, sobald der DAX in Schwierigkeiten gerät. Auch heute Morgen notierte der DAX schwächer, doch plötzlich tauchten starke Käufer auf, die den Index deutlich nach oben zogen. Anleger sollen scheinbar nicht auf die Idee kommen, einen sinkenden DAX in Betracht zu ziehen.

Heute Morgen mussten die 10800 Punkte unbedingt verteidigt werden, das gelang mit einer unbeschreiblichen Leichtigkeit. Für manche Anleger zu leicht. Dafür, dass die Investoren den Beginn eines Machtkampfes zwischen dem kleinen Griechenland und der großen EZB verfolgen können, sind solche starken Käufe überraschend. Der DAX steigt wohl solange, bis auch der letzte Anleger an seine Unfehlbarkeit glaubt.

Die EZB zeigt der griechischen Regierung die Muskeln und verdeutlicht, wer das Sagen in der Finanzwelt hat. Die EZB hat nämlich beschlossen, keine griechischen Staatsanleihen mehr als Sicherheit aufkaufen. Damit soll die Verhandlungsposition der griechischen Seite geschwächt werden, denn die neue Regierung war zu frech in Europa aufgetreten.

Die Griechen wissen um die explosive Wirkung, wenn sie aus dem Währungsverbund austreten oder wenn sie eine Staatspleite hinlegen würden. Daraus schöpfen sie Mut. Sie sind sowieso pleite und riskieren nun eine dicke Lippe, auch gegenüber größeren (und mächtigeren) Staaten. Für die EZB zu vorlaut, weshalb sie gestern Abend ihre besagte Entscheidung traf.

Der DAX sollte eigentlich unter diesen Umständen nicht weiter ansteigen. Zu viele wirtschaftliche und politische Baustellen sollten die Anleger beschäftigen. Diese kommen jedoch gar nicht dazu, darüber nachzudenken. Immer, wenn der Index in irgendeiner Form nachzugeben droht, wird dieser aufgefangen. Normal ist das nicht, würden einige Anleger sagen. Wir sind jedoch auch nicht in normalen Zeiten.

Wenn der DAX wirklich in eine Korrektur münden würde, dann würden besonders viele Marktteilnehmer bereitstehen, um ihre Anteile zu verkaufen. Im Oktober letzten Jahres gab es für den Gesamtmarkt mal die Gelegenheit in eine echte Korrektur zu wechseln. Diese Möglichkeit wurde den Anlegern nicht gegeben. Erneut konnte der DAX die Investoren überraschen und unter all den bekannten Bedingungen neue Allzeithochs erklimmen.

Egal, wie sehr sich Krisenherde ausweiten, die Anleger sollen scheinbar fest an den DAX und an neue Höhen glauben. Fallende Kurse sollen unbedingt vermieden werden. Welcher Preis dafür zu zahlen sein wird, wird sich zeigen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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