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Heute Abend ist Pokalfinale in Deutschland. Die Fans warten schon gespannt auf das Endspiel Bayern gegen Dortmund. Für den Außenstehenden sieht Fußball leicht aus, es ist aber deutlich komplizierter. Auch beim Trading glauben viele Neulinge, dass das Handeln in kurzen Zeitfenstern nicht so schwer sein kann. Diese Annahme erweist sich oft als Trugschluss. So wie guter Fußball nicht leicht ist, ist erfolgreiches Trading weitaus diffiziler, als der erste Eindruck fälschlicherweise vermittelt.

Wenn sich ein Neuling für das Daytrading interessiert, dann sind die Grundlagen schnell vermittelt. Man nehme ein Produkt (z. B. CFD), das eine Wertentwicklung auf den DAX (oder eine andere Basis) hat, und setze dann rechtzeitig auf einen fallenden oder steigenden Index. So schwer kann also Trading nichts sein, ist die allgemeine Denkweise, weshalb auch der Nachschub an neuen Tradern nicht ausbleibt. Dabei ist die harte Praxis gänzlich anders, als die leichte Theorie vermittelt.

Der Fußballsport wird oft zusammengefasst als ein Spiel, bei dem 22 Spieler auf dem Feld stehen und gegen einen Ball treten. Die Absicht dabei ist, ein Tor zu erzielen. Das klingt einfach, denn kicken kann fast jeder. Nur auf dem Platz fehlt es dann an der Kondition, an der Taktik und am Spielverständnis. Allein das Herumrennen auf dem Spielfeld reicht nicht aus, um erfolgreich zu sein.

Die gleiche Erfahrung macht der Daytrader, sobald er sich bei seinem Broker angemeldet hat. Er lädt sein Tradingkonto auf und steht damit auf dem Platz. Er will Geld verdienen, aber wie stellt er das an? Er weiß gar nicht, wie Kursbewegungen zustande kommen oder wie sich Preise bilden. Er weiß auch nicht, wie er die Kursbewegungen einordnen soll und wie eine Bewertung aussehen könnte. So langsam wird die Tradingsache kompliziert.

Wer traden will, der braucht einen Plan. Wie werden die DAX-Bewegungen richtig eingeordnet, wie lässt sich die Analyse visualisieren (Charttechnik) und wie reifen Entscheidungen? Vor allem muss ein Trader wissen, wann er die Finger vom Markt lassen sollte und wann er etwas mehr riskieren kann. Ganz schön viele Fragen kommen jetzt auf, für etwas, das zu Beginn des Artikels noch einfach klang.

Die Fußballmannschaft muss sehen, welche Möglichkeiten sie hat. Wenn das Team vielleicht wenige technisch versierte Spieler hat, dann wird sie weite Bälle nach vorne spielen, um die Stürmer in Szene zu setzen. Mannschaften mit dribbelstarken und ballsicheren Spielern haben oft ein starkes Mittelfeld und kontrollieren öfter den Ball. Der Trainer muss sich Gedanken machen, ob er die Mannschaft offensiv oder defensiv ausrichtet und welche Spielformation angewandt wird.

Der Trader steht vor demselben Dilemma. Mit wenig Kapital lässt sich nicht viel diversifizieren. Auch das wichtige Money Management kommt dabei an seine Grenzen. Jeder muss das Trading finden, das zu der eigenen Persönlichkeit passt. Manche sind nur wenige Minuten im Markt und nehmen jeden Gewinn gleich mit. Andere wollen sich von den eiligen Bewegungen des DAX nicht durcheinanderbringen lassen und handeln lieber in größeren Zeitfenstern.

Und noch eine Sache ist beim Fußball und beim Trading gleich: Es zählt das Ergebnis. Die beste Spielweise taugt nichts, wenn die Mannschaft nicht gewinnt. Beim Trading zählt der Kontostand. Alles Schönreden hilft nichts, weil z. B. der Markt nicht gemacht hat, was der Trader sich vorgestellt hatte, oder der Emittent ihn mal wieder ausgestoppt hat. Am Ende zählt wirklich nur das Ergebnis.

Trading sieht einfach aus. Die Theorie klingt ebenfalls einfach, doch die Realität ist eine ganz andere. Daher sollte sich kein Neuling ein falsches Bild machen und sich mit den anderen Marktteilnehmern auf Augenhöhe wähnen. Es gibt einen Grund, warum immer Bayern und Dortmund ganz oben stehen: Sie sind besser als die anderen Mannschaften und können ihre Leistung dauerhaft unter Beweis stellen.

Auf ein gutes Spiel heute Abend.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

P. S. Welche Mannschaft darf wieder mal nicht zur WM? Die Antwort erfahren Sie hier.

 

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