Signale

Gut, es wird einige Anleger geben, die fallende Aktienkurse nicht so toll finden. Warum eigentlich nicht? Denn wenn ein Anleger eine Aktie auf seine Watchlist nimmt, dann hofft er doch still und heimlich, dass die Kurse sinken mögen, damit er das begehrte Wertpapier günstig erwerben kann. Bei anderen Gütern wie Autos oder Fernsehern sollen die Preise doch auch fallen, warum also dann bei Aktien nicht?

Trübsal brauchen die Investoren dieser Tage nicht blasen. Nichts, was jetzt als Vorwand für sinkende Börsenkurse hergenommen wird, war zuvor unbekannt. Die sich abschwächende Konjunktur in China kam mit Ansage. Die Krim-Krise war zumindest ein Unsicherheitsfaktor, noch bevor die Lage eskalierte. Und das die Börsenkurse schon weit gelaufen waren, das war auch bekannt, das wollten die Anleger jedoch nicht hören.

Viele Anleger schimpfen nun über die sich abschwächende Konjunktur in China. Das ist gar nicht nötig. Wer sein Investment nur auf ein Zugpferd setzt, der darf sich nicht wundern, dass wenn die „Konjunkturlokomotive“ ausfällt, das Depot sofort in rote Farbe getaucht wird. Wenn demnach ein Aktiengeschäft eingegangen wurde, weil man allein auf China gehofft hatte, dann war dieses Investment besonders riskant.

Manchmal versteht man die Börsianer auch nicht. Ansonsten wissen sie gut über Diversifikation Bescheid. Sie wissen, dass keine Anlage allein an einen einzelnen Faktor gebunden sein darf. Dass nicht das ganze Geld in eine einzelne Aktie angelegt werden soll. Und dennoch wird jetzt über China geschimpft. Dabei kann auch das große Land im Osten nicht anders, als auf die Bremse zu treten. Das gilt auch für den bereits ausgeuferten Schattenmarkt, der endlich eingedämmt werden soll. China trifft hier keine Schuld.

Wenn die Aktienkurse jetzt sinken, dann hat das auch seinen Vorteil. Viele Investoren, die vorausschauend verkauft haben, warten nun an der Seitenlinie und wollen bald wieder einsteigen. Diese Personen finden sinkende Preise überhaupt nicht schlecht.

Die einzigen Anleger, die derzeit Bauchschmerzen haben, sind diejenigen, die nicht rechtzeitig verkauft haben. Das sind die, die auf einem Berg von Aktien sitzen, welche im Preis fallen. Nun suchen sie einen Schuldigen (u. a. China), dem sie diesen Marktverlauf andichten können. Hier muss sich der Anleger an die eigene Nase greifen. Hat er zu sehr auf das Erreichen der 10.000-Punkte-Marke gehofft?

Im Gegensatz zu den Medien sollte sich der Marktteilnehmer über fallende Kurse freuen. Sie bringen Normalität an den Aktienmarkt zurück, denn Aktien werden nun wieder fairer eingepreist. Die Euphorie unter den Aktionären nimmt ab und die Gier flacht ebenfalls ab. Das sind alles positive Eigenschaften, die sinkende Kurse mit sich bringen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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