Signale

Die EZB hat die Märkte in einen Schleier gehüllt. Ihre Geldpolitik ist angedeutet, aber nicht wirklich erklärt. Der Zustand der Konjunktur in der Eurozone ist angerissen aber nicht detailliert wiedergegeben. Man verwendet schwammige Ausdrücke, um sich nicht festlegen zu müssen. Diese Form der Politik hat nur den einen Grund, nämlich sich für jede Eventualität zu wappnen. Wer sich nicht festlegt, der kann seine Meinung immer der Windrichtung anpassen.

Die Zentralbanken haben seit einigen Jahren eine Hauptrolle in der Weltpolitik eingenommen. Diese ist Ihnen eigentlich nicht zugesprochen worden, doch sie mussten einspringen, weil die Politik zu ängstlich agiert hat. Eine bisher immer wieder wiederholte These der Zentralbanker ist es, dass billiges Geld gut für die Wirtschaft sei. Man brauche eben nur viel davon und irgendwann würde sich jedes Problem in Wohlwollen auflösen. Das stimmt jedoch nicht.

Am gestrigen Tag haben wieder viele Medien über die Entscheidung der EZB berichtet. Dabei ging es vor allem darum, wie die Geldpolitik in Bezug zu einer drohenden Deflation aussehen könnte. Die Kernaussage der Zentralbank lautet erneut: Wir werden die entsprechenden Maßnahmen ergreifen, indem wir noch mehr Geld auf unkonventionelle Weise zur Verfügung stellen.

Die immer wieder wiederholte Begründung lautet: Billiges Geld stütze die Konjunktur. Spätestens nach fünf Jahren Finanzkrise müssten alle Ratsmitglieder der EZB wissen, dass diese Annahme falsch ist. Sowohl das Quantitative Easing in den USA, als auch die expansive Geldpolitik in Japan haben keine positive Wirkung auf die Konjunkturen der jeweiligen Länder erzielen können.

Was man geschafft hat, ist die Verschiebung von Problemen in die Zukunft. Unternehmen, die längst hätten schließen müssen, konnten sich durch billige Kredite noch etwas auf den Beinen halten. Günstiges Geld hat zu einer Blasenbildung an den Aktien- und Immobilienmärkten geführt. Diese werden in der Zukunft platzen. Einen Mehrwert hat ein Preisanstieg bei Aktien und Immobilien für die Konjunktur jedoch nicht.

Wenn billiges Geld, in Form von niedrigen Leitzinsen und Anleiheaufkäufen, eine belebende Wirkung auf die Konjunktur hätte, warum haben dann die Volkswirtschaften immer noch Probleme? Warum geht es den Konjunkturen in Europa, Amerika und Japan nicht besser? Im Grunde ist die Antwort eine ganze einfache: Die bisherige Geldpolitik hat versagt.

In diesem Blog wurde schon oft geschrieben, dass billiges Geld keine Grundlage für echte Unternehmensentscheidungen ist. Niemand tätigt eine ernste Investition, weil der Kredit günstig ist. Die allererste Frage ist immer, wird man das was man herstellen will auch am Markt los. Und da wird es schon kritisch, da die Arbeitslosigkeit überall auf der Welt überhand nimmt. Damit ist auch das Abrutschen des Lohnniveaus durch immer mehr Stellen im Billiglohnbereich gemeint. Diese Art der Beschäftigung wird deutlich mehr. Diese Menschen können sich die Produkte der Unternehmen nicht leisten. Das führt dazu, dass die Unternehmen weniger investieren, da sie nicht an den Absatz ihrer Waren glauben.

Wenn die europäischen Zentralbänker nun glauben, mehr Geld würde dem Euroraum in irgendeiner Weise helfen, dann hat das andere Absichten, als die die man vorgibt. Eine weitere Flutung der Märkte wird den eingeschlagenen Weg in die Hyperinflation nur beschleunigen.

Eine Abkehr aus dieser falschen Haltung ist von den Zentralbanken der Welt nicht zu erwarten.

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihr

start-trading Team

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